Im Test: Fotowerkzeuge 4

Digitale Fotos sind schnell gemacht. Im Gegensatz zu früher muss heute kein Film mehr entwickelt werden, was für deutlich geringere Kosten sorgt. Deshalb sitzt bei vielen Fotografen der Finger auf dem Auslöser heute viel lockerer, als es noch vor zwanzig Jahren der Fall war.

Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem die Fotos auf den PC überspielt werden. Mit dem Sichten der Aufnahmen beginnt erst die eigentliche Arbeit. Häufig neigt man dazu, dasselbe Motiv mehrmals zu fotografieren, um später die gelungenste Aufnahme aussuchen zu können.

Für diesen Zweck und für die Nachbearbeitung sollte man eine geeignete Fotosoftware verwenden. Fotoprogramme gibt es viele, aber welche davon eignen sich? Ich habe heute einen Blick auf die Software „Fotowerkzeuge“ des Herstellers JMMG Communications geworfen. Angeschaut habe ich die aktuelle Version 4.

Fotowerkzeuge 4 installiert und los geht´s

Fotowerkzeuge 4 Beispielfotos

Nach der Installation startet die Software recht schnell und zeigt ein paar mitgelieferte Beispielbilder an, mit denen man das Programm testen kann – für den Fall dass noch keine eigenen Fotos auf der Festplatte liegen. Auf der rechten Seite des Dateifensters befindet sich ein Bereich, in welchem man Bilder als größere Vorschau betrachten kann. Dazu werden relevante Informationen zur Dateigröße, Anzahl der Megapixel usw. gezeigt. Auch hat man die Möglichkeit, das ausgewählte Bild mit einer Beschreibung zu versehen.

Auf der linken Seite des Programmfensters befindet sich eine Leiste mit einer Vielzahl an Funktionen, darunter für das Dateimanagement der Bilder (Kopieren, Löschen usw.). Unterhalb der Funktionen ist ein Ordnerbrowser.

Mit diesem navigiere ich in den Ordner, in welchem meine letzten Urlaubsfotos liegen. Nach und nach bauen sich die Bilder auf. Weil beim erstmaligen Einlesen eines Ordners Thumbnails – also kleine Miniaturansichten – erzeugt werden, dauert das Einlesen ab dem nächsten Mal nur noch einen Wimpernschlag lang.

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Durch Anklicken mit der Maus kann ich ein Bild auswählen. Halte ich währenddessen die Strg-Taste gedrückt, kann ich mehrere Bilder gleichzeitig auswählen.

Drücke ich die Taste F3 auf der Tastatur, wird das Bild zur Ansicht bildfüllend geöffnet. Hier kann ich bei Bedarf mit den Cursortasten zum vorherigen oder nächsten Bild springen. Durch ein Menü am oberen Bildschirmrand lassen sich nicht benötigte Bilder löschen.

Zurück zur Bildübersicht. Interessant ist die Funktion „Stapelverarbeitung“. Wenn ich mehrere Fotos auswähle, kann sie hier per Knopfdruck in ein anderes Dateiformat umwandeln (z. B. von JPEG nach PNG). Auch lassen sich Fotos mit dieser Funktion automatisch verkleinern, sofern das gewünscht ist. Oft erledigen Nutzer solche Aufgaben händisch, was aber viel Zeit vergeudet. Deshalb stellt diese Funktion einen echten Mehrwert dar.

Wer auf dem Land wohnt, wird wissen was es bedeutet, eine langsame Internetanbindung zu haben. Wer davon betroffen ist, wird sich über die Funktion „Für den E-Mail-Versand optimieren“ freuen. Dadurch werden Bilder so verkleinert, dass sie weiterhin gut anzusehen sind, aber eine möglichst kleine Dateigröße aufweisen. Man sollte die Originale aber unbedingt behalten und die verkleinerten Dateien in einem separaten Ordner speichern. Denn letztere haben eine geringere Auflösung.

Die Bildbearbeitung im Test

Neben diesen Funktionen haben die „Fotowerkzeuge“ auch eine Bildbearbeitungsfunktion an Bord. Mit ihr lassen sich Bilder so einfach und intuitiv zuschneiden oder drehen wie auf einem Smartphone. Des Weiteren steht eine ganze Fülle an Funktionen und Filtern zur Verfügung, von denen man einige nur in teurer Bildbearbeitungssoftware findet.

So lassen sich Farbkanäle vertauschen, so dass ein fotografierter Steinbruch aussieht, als befände es sich auf einem anderen Planeten. Es lassen sich auch Vignetten und Raster anwenden. Bilder lassen sich in ASCII-Art umwandeln oder in eine Grafik, die aus Punkten besteht.

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Mit dem Korrekturstempel können störende Elemente in der Landschaft sowie Hautunreinheiten beseitigt werden. Mit dem Filter „mittig spiegeln“ lassen sich Aufnahmen mit einer frei verschiebbaren Spiegelkante verfremden – dabei kommen mitunter beeindruckende Effekte heraus.

Präsentationen erstellen

Mit dem Programm lassen sich sogar Präsentationen erstellen. In diesem Fall versteht man darunter eine Art Dia-Schau, die man an Freunde weitergeben kann. Weil sie als HTML-Datei gespeichert wird – alle Bilder sind in dieser Datei enthalten – lässt sie sich sogar unter Geräten mit anderen Betriebssystemen (Linux, Android) betrachten.

Leider fehlt ein Feature, mit dem man Ton in die Präsentation bringen kann. Auswählbare Hintergrundmusik wäre eine gute Option, denn ganz ohne Ton wirken die Präsentationen schon ein bisschen dröge.

Fazit

Die „Fotowerkzeuge“ von JMMG Communications bieten eine gut zu bedienende Fotoverwaltungssoftware mit nützlichen Extra-Funktionen (Stapelverarbeitung, Bildbearbeitung usw). Wer bevorzugt im privaten Bereich fotografiert, wie zu gesellschaftlichen Anlässen oder im Urlaub, wird mit der Software gut bedient sein. Wer hingegen professionell fotografiert, ist mit einer Software für Profis hingegen besser bedient – allerdings kostet die dann entsprechend mehr.

Alle Funktionen der „Fotowerkzeuge“ können in der Trial-Version getestet werden. Sie kann entweder direkt beim Hersteller oder bei Computerzeitschriften, z. B. auf CHIP Online heruntergeladen werden. Mit einem Freischaltcode, der rund 22 EUR kostet, kann eine Vollversion daraus gemacht werden.

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