Was ist die goldene Stunde und was ist die blaue Stunde?

Jeder Hobby- und Profifotograf kennt das Phänomen genau: Es gibt Tageszeiten, welche besondere Lichtverhältnisse bieten und somit die Motive besonders gelungen und eindrucksvoll zur Geltung kommen lassen. Zu diesen Tageszeiten zählen die blaue Stunde und die goldene Stunde.

Um diese besondere Lichtstimmung einzufangen, ist es nötig, entweder sehr früh aufzustehen oder lange wach zu bleiben. Dann verfärbt sich der Horizont und taucht die Welt für ein paar kostbare Minuten in ein ganz besonderes Licht.

Die goldene Stunde für den magischen Lichtschimmer

Die goldene Stunde für den magischen Lichtschimmer
Bild von Tim Hill auf Pixabay

Sehr beliebt ist hier vor allem die goldene Stunde, welche sich nahezu unmittelbar vor dem Sonnenuntergang zeigt oder entsprechend direkt nach dem Aufgang der Sonne. Der Horizont bietet dem Betrachter zu dieser Zeit spektakuläre Lichtmuster, Lichtspiele und eine atemberaubende Kulisse am Himmel. Dabei ist es wichtig, dass es wolkenfrei ist oder zumindest zu großen Teilen wolkenfrei.

Denn selbst wenn die eine oder andere Wolke am Himmel erscheint, wird diese ebenfalls in die bezaubernden goldenen Lichtverhältnisse getaucht, wenn auch nur für einige ganz besondere Minuten.

Fotografen nutzen diesen magisch anmutenden Lichtschimmer oft gezielt, um ihre Motive noch eindrucksvoller in Szene zu setzen. Dabei ist es eher sekundär, um welche Motive es geht. Infrage kommen zum Beispiel zarte Gräser, filigran gewachsene Blüten, knorrige Baumwurzeln oder andere interessante Motive aus der Natur.

Natürlich stehen noch viele weitere Motive zur Verfügung wie etwa Mensch oder Tier oder Elemente der Architektur. Sämtliche Motive werden dabei von dem goldenen Licht angestrahlt und bieten daher einen entsprechend besonderen Blickfang.

  • Gräser, Pflanzen, Wurzeln
  • Mensch und Tier
  • Architektur
  • Kunstobjekte
  • Straßenszenen
  • Wasser
  • Ampel- und Kunstlichter

Die blaue Stunde für den geheimnisvollen Blickfang

Die blaue Stunde für den geheimnisvollen Blickfang
Bild von Paul Schneider auf Pixabay

Ebenfalls sehr beliebt bei Freunden der Fotografie ist die sogenannte blaue Stunde. Diese Stunde ereignet sich eher vor dem Aufgang der Sonne oder entsprechend nach dem Untergang der Sonne. Um diese Zeit optimal für gelungene Bilder zu nutzen, empfiehlt sich eine Kamera, welche manuell eingestellt werden kann. Dann wählen die Fotografen die Belichtungseinstellung selbst aus.

In der Regel nutzen zahlreiche Fotografen dann eine Spiegelreflexkamera bzw. eine Systemkamera, wobei es aber auch noch andere Arten von Kameras mit diesen flexiblen Einstellungsmerkmalen gibt.

Als Kontrast zur blauen Stunde eignen sich vor allem Motive, welche Lichtquellen bieten wie Ampeln, Verkehr, Kunstlichter usw.

Bildbearbeitung für beliebige Anpassungen

Bildbearbeitung für beliebige Anpassungen
Bild von Lalmch auf Pixabay

Egal ob die goldene oder die blaue Stunde genutzt wird. Nachdem ein Motiv fotografiert wurde, kann dieses im Nachhinein noch mittels ausgesuchter Bildbearbeitung den eigenen Ansprüchen gemäß angepasst werden. In der Regel kommen die Motive aus der goldenen Stunde vor allem in einem warmen und weichen Licht daher, während die Motive aus der blauen Stunde eher dunkelblau und kalt anmuten lassen.

Je nach Faible können mit den besonderen Lichtverhältnissen besonders dramatische Szenen oder lichtvolle Augenblicke fotografisch eingefangen werden. Wichtig ist in jedem Fall zu berücksichtigen, dass beide „Stunden“ sich eher auf wenige Minuten beschränken und daher eine optimale Vorbereitung bezüglich der Ausrüstung und des Blickwinkels getroffen werden muss.

Mitunter kann es auch sinnvoll sein, ein Stativ oder mindestens einen Bohnensack, parat zu haben. Wer zudem auf interessante Schliereneffekte setzt, kann sich bewusst für einen Langzeitbelichtungswert entscheiden. Autolichter und andere Lichtmotive bieten dann einen hervorragenden Kontrast zur blauen Stunde.

Wer mag, kann in jedem Fall seine Bilder noch beliebig nachbearbeiten und dadurch ebenfalls gewünschte Effekte oder einzelne Motive freistellen.

Fazit

Für eine gelungene Fotografie sollten verschiedene Faktoren beachtet werden. Zum einen geht es um ein interessantes Motiv, um eine gelungene Perspektive und um besonders günstige Lichtverhältnisse. Diese bieten sich vor allem in der blauen und in der goldenen Stunde an. Die blaue Stunde ergibt sich vor dem Sonnenaufgang und nach dem Untergang, während die goldene Stunde nach dem Sonnenaufgang und vor dem Sonnenuntergang einzufangen ist.

Der Begriff „Stunde“ kann ein wenig irreführend sein, denn die spektakulären Lichtverhältnisse dauern jeweils nur wenige Minuten an, daher ist es wichtig, als Fotograf gut vorbereitet zu sein und schnell zu reagieren.

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