Sie sieht aus wie eine DSLR (Spiegelreflexkamera), hat aber ein festes Objektiv und den riesigen Zoombereich einer Kompaktkamera. Darf ich vorstellen: die Bridgekamera – ein spezielles System, das buchstäblich die Lücke zwischen dem Komfort einer Allzweckkamera und den High-End-Merkmalen und -Funktionen einer vollwertigen DSLR-Kamera schließt.
Da sie die Vertrautheit und Einfachheit einer Point-and-Shoot-Kamera bietet, ist eine Bridgekamera eine großartige Option für alle, die fortgeschrittene Aspekte der Fotografie kennenlernen möchten, ohne in das tiefe Ende des DSLR-Pools zu springen.
Was ist eine Bridgekamera und was zeichnet sie aus?
Bridgekameras verfügen über einige der Bedienelemente und Einstellräder einer DSLR sowie über viele der gleichen manuellen Einstellungen.
Das bedeutet, dass du z. B. RAW-Bilder aufnehmen kannst, wodurch du viel größere Bilddateien mit mehr Informationen und Möglichkeiten für die Nachbearbeitung erhältst als bei Standard-JPGs.
Hochwertige Bridgekameras verfügen sogar über Funktionen wie den Phasendetektions-Autofokus – das fortschrittliche AF-System der DSLRs – und hohe Bildraten für Serienaufnahmen, so dass sie sich für die Aufnahme von schneller Action wie Sport eignen.
Der vielleicht größte Vorteil einer Bridgekamera ist der enorme Zoombereich, den ihre festen Objektive bieten. Üblicherweise bieten Bridgekameras einen 35-mm-Äquivalenzbereich von 24-600 mm, der von Weitwinkelaufnahmen bis hin zu Teleaufnahmen reicht. Nikon bietet sogar eine Bridge mit einer beeindruckenden Reichweite von 24-3000 mm an!
Sie bieten sogar 4K-Videoaufnahmen mit voll schwenkbaren LCD-Touchscreens, damit du topaktuelle Aufnahmen machen kannst, egal ob du die Kinder beim Fußballspielen filmst oder Inhalte für YouTube erstellst.
Das sind also die ultimativen Allrounder, richtig? Bridge-Kameras sind zwar einsteigerfreundlich und bieten unübertroffene All-in-One-Brennweiten, aber in einem wichtigen Bereich gehen sie Kompromisse ein: beim Bildsensor.
Da Objektive mit diesen enormen Zoombereichen mit größeren Sensoren nicht möglich wären, werden in Bridge-Kameras traditionell 1/2,3-Zoll-Sensoren verwendet, wie sie in Smartphones zu finden sind. Kameras mit diesen Sensoren produzieren rauschende Bilder mit geringerer Qualität (bei nicht optimalen Lichtverhältnissen), aber größeren Zoom-Möglichkeiten.
Modernere Bridgekameras verwenden jetzt 1-Zoll-Sensoren, die eine bessere Bildqualität, aber weniger beeindruckende Zoombereiche bieten. Wähle also eine Kamera mit einem 1-Zoll-Sensor, wenn dir die Bildqualität wichtiger ist, oder einen 1/2,3-Zoll-Sensor, wenn du Wert auf Vielseitigkeit legst.
Bridgekameras sind großartige All-in-One-Geräte für Familien und Hobbyfotografen. Sie vereinen die Einfachheit von Point-and-Shoot-Kameras mit den Funktionen von DSLRs und haben einen Brennweitenbereich, für den du normalerweise ein Fernglas brauchst!
Hier ist ein kurzer Überblick über einige interessante Bridgekameras und ihre Stärken:
Panasonic Lumix FZ1000
Das Flaggschiff in Panasonics Flotte von Bridgekameras ist nach absoluten Maßstäben keine kleine Kamera, aber sie hat eine gute Packungsgröße für das, was sie bietet. Die Lumix FZ1000 bietet eine großartige Kombination aus einem großen Bildsensor (1″ 20MP) und einem langen, schnellen Zoomobjektiv, das optisch stabilisiert ist. Der EVF der Kamera ist sehr groß und hell.
Diese Kamera bietet sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Fotografen etwas. Die Ergonomie und die Bedienelemente ähneln denen der Lumix G-Reihe Kameras und sind für den vollständig manuellen Betrieb ausgelegt. Sie ist eine sehr reaktionsschnelle Kamera. Das Objektiv reicht von 25 mm bis 400 mm (Kleinbildäquivalent) bei einer Blende von f/2,8 im Weitwinkelbereich und f/4 im Telebereich.
Hier mal ein paar Testbilder
Diese Kamera ist wirklich ein Allround-Werkzeug. Sie eignet sich hervorragend für Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen, und das Objektiv kann dank des großen Sensors eine geringe Schärfentiefe erzeugen. Sie kann 4k-Videos aufnehmen und hat einen Mikrofoneingang für bessere Tonaufnahmen.
Das Objektiv ist weder das längste noch das schnellste und auch nicht das schärfste in der Familie, aber in den richtigen Händen erzeugt es wunderschöne Bilder, die sowohl auf dem Bildschirm als auch auf Abzügen mit einer Größe von 40×60 cm gut aussehen.
Sie ist die ideale Bridge-Kamera, wenn du mit einer Kamera alles machen willst.
- Exzellente Bildqualität - dank 1 Zoll großem Sensor mit 20,1 Megapixel
- Beeindruckende Optik - LEICA Objektiv F2.8-4 / 25-400 mm mit 16x Zoom
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Panasonic Lumix FZ300
Die Lumix FZ300 ist eine ausgewogene Mischung aus Technologien und Funktionen, die diese Kamera in den meisten fotografischen Situationen zu einer der angenehmsten Kameras macht – trotz des kleinen Sensors. Panasonic hat sich bei dieser Kamera für einen relativ niedrig auflösenden Sensor von nur 12 MP entschieden, um die Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen zu verbessern.
Der Sensor befindet sich hinter einem 25-600mm Objektiv (35mm Äquivalent) mit einer konstanten maximalen Blende von f/2.8, eine Kombination, die nicht nur eine bessere Kontrolle über die Schärfentiefe und die Erstellung schöner Porträts ermöglicht, sondern auch wichtig ist, um das lange Objektiv in einer größeren Vielfalt von Szenen mit unterschiedlichen Lichtverhältnissen nutzbar zu machen.
Hier mal ein paar Testbilder
Die FZ300 ist eine ausgereifte Bridgekamera, die innerhalb ihres Größen- und Kostenrahmens gut funktioniert und das Beste aus den verschiedenen Komponenten herausholt. Sie nimmt wunderschöne 4k-Videos auf und nutzt diese Fähigkeit auch, um 8 MP-Fotos mit einer erstaunlichen Rate von 30 FPS zu produzieren – eine nützliche Funktion, wenn du schnell bewegte Objekte fotografierst.
Ihre Wetterfestigkeit ist ideal, wenn du in den Winterurlaub aufbrichst, oder um beim Fotografieren am Strand näher an die Wellen heranzukommen. Diese Kamera sollte deine Wahl sein, wenn du viel Spaß haben willst, aber keine sehr großen Ausdrucke machen willst.
- F2.8 LEICA Objektiv 25-600mm (24x opt. Zoom; 5-Achsen Stabilisator)
- 4K Foto & Video Funktion; Full HD50p Video
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Nikon Coolpix P900
Die Nikon Coolpix P900 ist mit ihrem extrem langen 24-2000-mm-Zoomobjektiv (Kleinbildäquivalent) das Nonplusultra. Mit einer Lichtstärke von f/2,8 im Weitwinkel und f6,5 im Telebereich ist klar, dass die P900 mit ihrem langen Objektiv jede Menge Licht benötigt. Dieses Teleobjektiv wäre ohne Nikons optischen Bildstabilisator mit fünf Blendenstufen nicht zu gebrauchen. Aber so ist es möglich das mächtige Objektiv ohne Stativ zu verwenden, selbst bei einer Verschlusszeit von 1/60 Sekunde, vorausgesetzt, dein Motiv bewegt sich nicht.
Mit 899 g ist die Nikon Coolpix P900 weit davon entfernt, als Kompaktkamera bezeichnet zu werden. Sie sollte auch nicht deine erste Wahl sein, wenn du bei wenig Licht fotografieren oder Videos drehen willst, denn dann lässt die Bildqualität doch schnell nach.
Hier mal ein paar Testbilder
Du solltest diese Kamera wählen, wenn du wirklich weit entfernte Motive bei hellem Tageslicht fotografieren willst.
Trotzdem ist es meine Lieblingskamera und ich nutze sie gern bei Spaziergängen zum Fotografieren von Vögeln oder anderen Waldbewohnern. Dabei ist die Reichweite natürlich ein sehr großer Vorteil dieser Kamera. Und wenn genügend Licht vorhanden ist, kannst du wirklich richtig tolle Fotos machen, egal ob im Makro- oder Telebereich.
Leider ist die Nikon P900 nicht mehr neu erhältlich. Finde ich persönlich sehr schade. Aber es gibt ein Nachfolgemodell, die Nikon P950.
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Mein Fazit: Darum ist eine Bridgekamera eine tolle Lösung
Mit einer Bridgekamera sparst du dir das lästige Wechseln von Objektiven, wie es bei der Spiegelreflexkamera oder der Systemkamera nötig ist. Du kannst dir sicher sein, dass du immer die richtige Brennweite sofort verfügbar hast. Durch die kleineren Sensoren kann eine Bridgekamera auch mit mehr Reichweite punkten.
Ein Brennweitenbereich zwischen 24-600 mm (Kleinbildäquivalent) ist da fast schon normal und wird von manchen Modellen sogar übertroffen.
Sicherlich sorgt der „kleinere“ Bildsensor dafür, dass die Bildqualität bei nicht so optimalen Lichtverhältnissen schnell nachlässt. Obwohl hier die Bridgekameras mit 1 Zoll Sensor schon deutlich besser sind und da doch noch erstaunlich viel herausholen.
Eine Bridgekamera kann für dich die richtige Wahl sein, wenn du mit einer Kamera viele Fotografiebereiche abdecken möchtest, ohne ständig das Objektiv wechseln zu müssen. Also quasi eine Immer-dabei-und-vorbereitet-Kamera.
Wenn du neugierig geworden bist, dann habe ich noch einen Tipp: Ich habe in einem anderen Artikel die Bridgekamera Bestseller für dich übersichtlich zusammengefasst. Immer mit aktuellen Preisen.