Camcorder oder Kamera für YouTube Videos

Die Frage, ob für YouTube-Videos ein Camcorder oder eine System- oder Spiegelreflexkamera besser geeignet ist, lässt sich pauschal nur schwer beantworten. Schließlich kommt es auf die zu vermittelnden Inhalte an: Ein Influencer, der seine Videoclips im heimischen Videostudio erstellt, hat schließlich andere Ansprüche als jemand, der Reisereportagen und Landschaftsaufnahmen veröffentlichen möchte.

In diesem Beitrag erklären wir dir, welche Kameras für YouTube-Videos den besten Nutzen und die schönsten Ergebnisse liefern.

Camcorder oder Digitalkamera – unterschiedliche Bedienkonzepte

Camcorder oder Kamera für YouTube Videos

Heute werden bereits ganze TV-Serien mit digitalen Spiegelreflexkameras gedreht, denn sie bieten bei hoher Kompaktheit und einfacher Handhabung Ergebnisse, die professionellen Ansprüchen genügen, die früher nur von teuren Camcordern bedient werden konnten.

Aber selbst einfache Webcams, die vorwiegend für Videochats gedacht sind, können für einfache Erklärvideos genutzt werden. Es gilt also zu entscheiden, auf welche Merkmale einer Kamera man besonderen Wert legt.

  • Darf die Kamera nicht viel kosten?
  • Muss ein separates Mikrofon anschließbar sein?
  • Welche Auslösung soll der Videosensor liefern?
  • Sollen die Videos einen Sprecher zeigen und muss die Kamera somit fest auf einem Stativ installiert werden?
  • Oder sollen Aufnahmen flexibel „aus der Hand“ produziert werden können?

Herkömmliche Fotokameras sind primär für die Fotografie ausgelegt. Auch wenn sich die Videofunktionen einer DSLR oder Systemkamera heute nicht mehr vor denen von Camcordern zu verstecken brauchen, ändert dies nichts an der Bauform einer beidhändig zu führenden Fotokamera.

Um eine Kamera aus der Hand ruhig führen zu können, bedarf es zusätzlichem Equipment wie einem Stativ, einem Gimbal oder einem Schulter-Stütz-Set. In den Kameraobjektiven verbaute Videostabilisatoren kosten zusätzliches Geld, eine solche Technik ist in einem Camcorder bereits inbegriffen.

Bildqualität – ein Pluspunkt für Systemkameras

Systemkamera auf Gimbal zum Filmen

Digitalkameras enthalten größere Bildsensoren als Camcorder, da mit diesen in erster Linie hochauflösende Fotos aufgenommen werden sollen. Somit fällt es leichter, mit einer DSLR oder Systemkamera rauschfreie Aufnahmen auch in einer lichtschwachen Umgebung zu produzieren.

Wer einen YouTube-Kanal plant und sich selbst als Moderator präsentieren möchte, sollte dies bedenken, denn insbesondere als Anfänger wird man kaum den Aufwand betreiben, das Set mit zusätzlichem Equipment auszuleuchten. Somit können auch in einem nur schwach ausgeleuchteten Wohnzimmer mit einer Systemkamera brauchbare Videos erstellt werden, bei denen mit einem Camcorder bereits deutliches Bildrauschen zu erkennen ist.

Hinzu kommt, dass mit einer Digitalkamera Aufnahmen mit cineastischem Anspruch erstellt werden können. Ein fokussiertes Motiv kann scharfgestellt werden und der Hintergrund in einer leichten Unschärfe verschwinden. Dies können Video-Camcorder nur in der Profi-Klasse und sind somit deutlich teurer als Fotokameras der mittleren Preisklasse.

Die Tonqualität – wer kann es besser?

Tonqualität beim Filmen

Wer schon einmal Videoclips von YouTube-Anfängern gesehen hat, dem wird der störende Raumhall aufgefallen sein, der entsteht, wenn das eingebaute Mikrofon einer Kamera zwei bis drei Meter vom Sprecher entfernt ist und somit sämtliche Umgebungsgeräusche und akustische Reflexionen eingefangen werden.

Hier können Fotokameras der unteren bis mittleren Preisklasse nicht überzeugen. Manche können nur in Mono aufnehmen, anderen wiederum fehlt die Anschlussmöglichkeit für ein externes Mikrofon. Ein solches sollte für einen guten Sound im YouTube-Video Pflicht sein.

Ansonsten bleibt nur die Möglichkeit, den Ton mit einem separaten Gerät aufzunehmen und in der Nachbearbeitung mit dem Video zu synchronisieren, was zusätzlichen Arbeitsaufwand bedeutet.

Vor allem sollten aber die Eigengeräusche einer Digitalkamera bedacht werden: Das Surren beim Zoomen und Fokussieren sind bei DSLRs wesentlich deutlicher zu vernehmen als bei Camcordern, die natürlich auf Geräuscharmut während der Aufnahme optimiert sind.

Die Preisunterschiede – was ist günstiger?

Eine mittelpreisige Systemkamera im Segment um die 600 Euro bietet die Möglichkeit, das Setup nach eigenen Wünschen auszubauen. Mit weiteren Objektiven, einem guten Mikrofon, Stativ usw. hat man schnell um die 1500 Euro auf der Rechnung. Für diesen Preis bekommt man bereits einen Top-Camcorder. Allerdings bekommt man gute Camcorder aber auch schon für einen Preis zwischen 250 und 600 Euro.

Letztendlich entscheiden jedoch der Einsatzzweck und der Content, den man auf YouTube veröffentlichen möchte.

Für Live-Aufnahmen von Interviews, Seminaren oder Kongressen sowie Erklärvideos, Event- oder Reisevideos ist ein Camcorder das Mittel der Wahl. Wer jedoch z. B. Kurzfilme mit bildgestalterischen Möglichkeiten (Schärfentiefe nach Wahl), Reportagen im Feature-Format oder gute Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen produzieren möchte, greift zu einer System- oder DSLR-Kamera.

Fazit: Camcorder oder Kamera für YouTube Videos

Bei YouTube geht es in erster Linie um Unterhaltung, auch wenn der informative Charakter vieler YouTube-Clips nicht außer Acht gelassen werden soll. Man dreht keine ausgewachsenen Hollywood-Filme, von daher steht die Videoqualität entgegen landläufiger Meinung nicht an erster Stelle.

Superhochauflösende Videos können durch schlechtes Licht und unprofessionelle Kameraführung schnell wieder an Qualität verlieren.

Wer als Youtuber viel herumreist und deshalb auf Handlichkeit und einfache Bedienung Wert legt, sollte sich einen griffigen Camcorder, der mit einer Hand bedient und geführt werden kann, oder eine Kompaktkamera zulegen. Wenn die Videoclips in einem Home-Studio gefilmt werden sollen, bist du mit einer lichtempfindlichen DSLR gut bedient.

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