Fotografieren im Zoo: Meine Tipps für bessere Tierbilder im Zoo

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Ich liebe es Tiere zu fotografieren, im Idealfall natürlich in der freien Natur. Wenn es aber mal exotischere Tiere sein sollen, dann gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: eine Safari oder fotografieren im Zoo. Letzteres ist für jeden gut umsetzbar, denn in Deutschland gibt es viele sehr gute Zoos. Wahrscheinlich auch einen in deiner Nähe.

Deshalb findest du hier eine umfassende Sammlung von Tipps für die Zoofotografie, die du vielleicht beachten solltest, um das Beste aus deinem nächsten Zoobesuch zu machen.

Allerdings solltest du unbedingt folgendes beachten: Das Fotografieren von Wildtieren in einem Zoo bringt seine eigenen Einschränkungen mit sich, da die meisten Tiere in Käfigen oder Gehegen gehalten werden, die von Glas oder Zäunen umgeben sein können.

Hier ist eine umfassende Liste mit Tipps für die Zoofotografie, die du vor deinem nächsten Zoobesuch kennen solltest.

Die besten Tipps zum Fotografieren im Zoo

Tipps zum Fotografieren im Zoo

Den Zaun ausblenden:

Von allen Tipps zur Zoofotografie ist dies einer der wichtigsten und einer der schwierigsten Faktoren, die beim Fotografieren in einem Zoo zu überwinden sind. Die meisten Tiere werden innerhalb von Zäunen gehalten – vor allem Vögel, Affen und andere kleine Tiere. Auch die größeren Tiere in größeren Gehegen sind in der Regel eingezäunt.

Durch einen Zaun hindurch zu fotografieren kann ziemlich schwierig sein, besonders wenn der Zaun dick ist. Und wenn das Tier nahe am Zaun steht, kann man nichts tun, um den Zaun zu umgehen oder ihn auszublenden.

Wenn du ein besseres Bild von Tieren oder Vögeln in einem verdrahteten oder eingezäunten Gehege brauchst, musst du bestimmte Tricks anwenden, um eine ordentliche Aufnahme zu machen – wobei du bedenken musst, dass das nicht immer möglich ist.

Zaun auszublenden bei Zoofotos
Bild von Hebi B. auf Pixabay

Hier sind die 5 wichtigsten Tipps zur Zoofotografie, um den Zaun auszublenden:

  1. Geh nah an den Zaun heran – halte dein Objektiv ganz nah an den Zaun und stelle eventuell manuell scharf, damit die Kamera nicht auf den Zaun fokussiert (der Autofokus hat oft Probleme damit, wo er fokussieren soll, da der Zaun dazwischen liegt und den Autofokus ablenkt). Auf diese Weise kann man den Zaun im Bild „verschwinden“ lassen.
  2. Breitere Zäune sind einfacher zu handhaben, da du durch die Lücken hindurch fotografieren kannst.
  3. Wenn du mit der größtmöglichen Blende, vorzugsweise f2,8, fotografierst, kannst du den Zaun im Vordergrund ausblenden. Das Gleiche gilt für ablenkende Hintergründe hinter dem Tier, wie z. B. Gehege, Futtereimer usw., und für alle Zäune im Hintergrund.
  4. Auch eine Kombination aus längerer Brennweite und großer Blendenöffnung kann helfen, Ablenkungen zu beseitigen. Das heißt, zoome möglichst aus der Ferne heran oder gehe mit kürzeren Brennweiten so nah wie möglich heran, um unscharfe Vorder- und Hintergründe zu erhalten.
  5. Wenn immer noch Teile der Zäune im Bild zu sehen sind und du das Bild unbedingt retten musst, musst du das Klonwerkzeug in deiner Bildbearbeitung zu Hilfe nehmen oder aber das Bild entsprechend zuschneiden.
Fotografieren im Zoo durch Glas

Fotografieren durch das Glas:

Das Fotografieren durch Glas ist das schwierigste, wenn es um Zoofotos geht, denn hier hast du es mit Spiegelungen, Flecken und Kratzern auf dem Glas zu tun. Manche Glasgehege haben sogar einen Farbstich, der bei der Nachbearbeitung sorgfältig korrigiert werden muss.

Wie vermeidest du diese unerwünschten Spiegelungen?

Suche dir zunächst einen Bereich des Glases, der weniger Flecken und Kratzer aufweist, und wische das Glas in diesem Bereich sauber, wenn möglich, um ölige oder schmutzige Flecken zu entfernen.

Verwende eine Gegenlichtblende, um Blendeffekte zu minimieren – dein Objektiv muss gegen das Glas gerichtet sein. Wenn es zu Blendeffekten kommt, neige das Objektiv leicht in einem Winkel, in dem die Blendeffekte beseitigt oder zumindest minimiert werden, und fotografiere dann. Eventuell musst du den ISO-Wert etwas erhöhen (zwischen 400 und 1000) und auf manuellen Fokus umschalten, wenn das Fokussieren schwierig wird!

warte beim Fotografieren auf bestimmte Aktionen

Warte, bis die Action passiert:

Das Fotografieren von Wildtieren erfordert im Allgemeinen viel Geduld, Beobachtungsgabe und die Bereitschaft, die Action zu fotografieren, wenn sie passiert. Einer meiner Tipps zum Fotografieren im Zoo ist es daher, das Verhalten der verschiedenen Tierarten schon vor dem Zoobesuch zu verstehen, damit du weißt, was du in bestimmten Momenten erwarten kannst.

Auch die Fütterung ist eine gute Zeit, um Fotos zu machen, auf denen die Tiere ihr natürliches Verhalten zeigen. Das kann auch zu einigen lustigen Momenten führen.

Besuche den Zoo regelmäßig, damit du die Tiere besser kennen lernst und die Chancen stehen gut, dass du bei jedem Besuch bessere Bilder bekommst.

Wann du den Zoo besuchen solltest:

Die beste Tageszeit ist der frühe Morgen, wenn der Zoo öffnet, denn dann ist der Andrang geringer, die Tiere sind aktiv und das Licht ist auch großartig! Später am Tag sind die Tiere müde und schlafen in Bereichen, in denen sie vom Lärm und anderen Störungen, die meist von den Besuchern verursacht werden, verschont bleiben.

Manchmal sind die Tiere kurz vor Sonnenuntergang (der goldenen Stunde) sehr aktiv, und dann kannst du großartige Aufnahmen machen, indem du das schöne goldene Licht nutzt.

Porträt eines dösenden Nashorns

Was, wenn alles andere scheitert und du in der Menge gefangen bist?

Also, der ultimative Tipp zum Fotografieren im Zoo: Mach das Beste aus der Situation!

Du kannst wirklich gute Aufnahmen machen, auf denen du die Interaktion zwischen Mensch und Tier zeigen kannst.

Vergiss nicht, ein Stativ oder ein Einbeinstativ mitzunehmen

Je nachdem, wie lange du dich im Zoo aufhältst (manche verbringen einen ganzen Tag), brauchst du vielleicht ein Stativ oder zumindest ein Einbeinstativ, um deine Hände zu schonen, während du schwere Objektive herumträgst.

Bedenke aber, dass in manchen Zoos die Verwendung von Stativen oder Einbeinstativen nicht erlaubt ist und du dich vor deinem Besuch beim Zoo erkundigen musst.

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Nachdem du nun eine Vorstellung davon hast, was dich erwartet und wie du mit bestimmten Problemen in einem Zoo umgehen kannst, wollen wir uns die Ausrüstung und die Einstellungen ansehen, die du für brillante Zoofotos brauchst.

Benötigte Ausrüstung für die Zoo-Fotografie:

  • Du brauchst eine Kamera, mit der du im manuellen Modus fotografieren kannst, damit du eine bessere Kontrolle über die Belichtung und andere Einstellungen hast.
  • Die meisten Tiere befinden sich in Gehegen, die weit von dem entfernt sind, wo sich Menschen aufhalten dürfen – ein Zoomobjektiv ist also ein Muss, wenn du den Zoo besuchst.
  • Wenn du mit einer Kamera mit Wechselobjektiv (Spiegelreflexkamera oder Systemkamera) fotografierst, dann solltest du möglichst den Brennweitenbereich zwischen 70 und 200 mm oder 70 und 300 mm bezogen auf Vollformat abdecken. Ist der Abstand zu den Tieren geringer solltest du auch ein lichtstarkes Normalobjektiv dabeihaben.
  • Bist du mit einer Bridgekamera im Zoo unterwegs, dann hast du in der Regel sogar noch mehr „Reichweite“.
mit den richtigen Einstellungen im Zoo fotografieren

Einstellungen für die Zoo-Fotografie:

  • Fotografiere möglichst nicht im Automatik-Modus. Wenn du ein Anfänger bist und mit dem manuellen Modus nicht zurechtkommst, solltest du den Blendenprioritätsmodus nutzen, bei dem du die Blendenwerte und eine Grenze für die Verschlusszeit festlegst (wie lang sie sein darf) und den ISO-Wert entsprechend einstellst.
  • Verwende in der Regel die größte Blende, die niedrigste Iso-Zahl und die kürzeste Verschlusszeit, um das Geschehen ohne unscharfe Bilder einzufangen.
  • Verwende den manuellen Fokus, wenn du durch Zäune hindurch fotografierst, damit das Fokussierungssystem des Objektivs nicht verwirrt wird, wo es scharfstellen soll.
  • Wenn du den Autofokus verwendest, fokussiere mit einem Autofokuspunkt auf die Augen des Tieres. Das sollte dabei helfen, den Fokus auf einen bestimmten Punkt im Bild zu legen.
  • Kürzere Verschlusszeiten sind ein Muss, denn Tiere können sich bewegen, und selbst wenn sie sich ausruhen, können sie ihren Kopf oder andere Körperteile wie Ohren und Schwanz bewegen, was zu unscharfen Bereichen im Bild führen kann. Ich empfehle eine Verschlusszeit von mehr als 1/500 s bei einem Zoomobjektiv und mehr als 1/150 s bei einem 50mm Festbrennweitenobjektiv.
  • Stelle die ISO-Werte so niedrig wie möglich ein (erhöhe sie, wenn das Licht sehr schwach ist und du die Aufnahme machen möchtest) und denke daran, immer im RAW-Format zu fotografieren (was ich in allen Artikeln wiederhole!).
  • Verwende auf keinen Fall den Blitz, denn die Tiere können sich erschrecken und du kannst sie bei ihrer Aktivität stören. Außerdem erzielt man bessere Ergebnisse, wenn du bei natürlichen Lichtverhältnissen fotografierst.
  • Wenn etwas passiert, nutze den Serienbildmodus deiner Kamera, damit du keine wichtigen Bilder oder Aktionen verpasst.
Affen sind immer ein tolles Motiv

Noch mehr Tipps zur Zoo-Fotografie:

Wie beim Fotografieren von Kindern und Haustieren solltest du auch beim Fotografieren von Wildtieren so weit wie möglich auf Augenhöhe mit den Tieren gehen, damit du sie in ihrer Welt fotografieren kannst. Es kann sein, dass du dich für diese Aufnahme flach ins Gras legen musst. Auch wenn du dabei vielleicht albern aussiehst, hast du ein tolles Foto geschossen!

Meistens befinden sich die Tiere in den Gehegen und schauen nach unten, was vielleicht nicht die beste Perspektive ist, um sie zu fotografieren. Nutze das, was du hast, und schaffe beeindruckende Bilder.

Halte die Augen im Fokus. Das Fotografieren von Wildtieren ist nichts anderes als das Fotografieren von Porträts von Menschen. Es sind also immer die Augen, die scharf gestellt werden müssen.

Einer der wichtigsten Tipps für die Zoo-Fotografie ist es, so nah wie möglich an die Tiere heranzugehen, um überzeugende Porträts zu machen. Tierporträts aus nächster Nähe können sehr faszinierend und eindrucksvoll sein und lassen alle Ablenkungen verschwinden. Außerdem kommen so die Merkmale des Tieres besonders gut zur Geltung!

Fülle den Bildausschnitt – Tu alles, was du kannst, damit dein Bild nicht wie ein Schnappschuss aussieht, sondern fülle den Bildausschnitt mit Besonderheiten des Tieres.

Wenn du Affen siehst, die sich in den Ästen schwingen, oder andere Tiere, die sich ständig sehr schnell bewegen, z. B. Füchse, kannst du versuchen, Mitzieher zu machen. Nutze für diese Aufnahmen die Fokusverfolgung in deiner Kamera.

Halte die Interaktionen zwischen Tieren fest. Das kann eine Interaktion zwischen Tieren und ihren Babys oder ihren Freunden oder Partnern sein oder die Babys beim Spielen.

Fazit: Fotografieren im Zoo

Zu guter Letzt noch ein sehr wichtiger Tipp für die Zoo-Fotografie: Übe! Und lass die Tiere in Ruhe. Schreien, Pfeifen oder die Scheiben klopfen solltest du tunlichst unterlassen. Tiere sind genervt, frustriert, verärgert oder wütend, genau wie wir Menschen auch. Wir müssen lernen, sie zu respektieren, genauso wie wir von anderen erwarten, dass sie uns respektieren.

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