Verschlusszeit bzw. Belichtungszeit in der Fotografie

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Wenn du dich für Fotografie interessierst, hast du sicher schon einmal den Begriff „Verschlusszeit“ oder „Belichtungszeit“ gehört. Aber was genau verbirgt sich dahinter? In diesem Blogbeitrag werde ich dir alles Wichtige zu diesem Thema erklären.

Wir werden uns damit beschäftigen, wie du die Verschlusszeit einstellst, welche Auswirkungen sie auf deine Bilder hat und wie du sie für verschiedene Arten von Aufnahmen anpassen kannst.

Wenn du also mehr darüber erfahren möchtest, wie du die perfekte Belichtungszeit für deine Fotos bekommst, dann lies weiter!

Was ist die Belichtungszeit bzw. Verschlusszeit eigentlich genau?

Okay, lass uns über die Verschlusszeit sprechen. In der Fotografie bezieht sich die Verschlusszeit darauf, wie lange der Verschluss deiner Kamera geöffnet bleibt, damit Licht auf den Sensor fällt und das Bild aufgenommen wird. Je länger die Verschlusszeit, desto mehr Licht fällt auf den Sensor und desto heller wird das Bild. Umgekehrt bedeutet eine kürzere Verschlusszeit, dass weniger Licht auf den Sensor fällt und das Bild dunkler wird.

Die Verschlusszeit beeinflusst aber nicht nur die Helligkeit des Bildes, sondern auch die Schärfe und die Bewegung im Bild. Wenn du zum Beispiel eine lange Verschlusszeit verwendest, kann das Bild unscharf werden, wenn du die Kamera nicht ruhig genug hältst oder das Motiv sich bewegt. Das nennt man Verwacklungsunschärfe. Andererseits kannst du mit einer kurzen Verschlusszeit schnelle Bewegungen einfrieren und das Bild scharf stellen.

Es gibt noch einige andere Faktoren, die die Verschlusszeit beeinflussen können, zum Beispiel die Blende und die ISO-Empfindlichkeit. Im Allgemeinen solltest du jedoch darauf achten, welche Verschlusszeit du verwendest, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

Wenn du zum Beispiel eine Landschaft fotografierst, in der alles still steht, kannst du eine längere Verschlusszeit verwenden, um mehr Licht einzufangen und das Bild heller zu machen. Wenn du jedoch ein sich schnell bewegendes Motiv fotografierst, wie zum Beispiel ein Auto oder einen Sportler, solltest du eine kurze Verschlusszeit wählen, um die Bewegung einzufrieren und das Bild scharf zu halten.

Ich hoffe, das hilft dir, ein besseres Verständnis dafür zu bekommen, was die Verschlusszeit ist und wie sie dein Bild beeinflussen kann. Probiere es einfach aus und experimentiere mit verschiedenen Verschlusszeiten, um zu sehen, welchen Effekt du erzielen kannst!

Welche Belichtungszeit für was?

Aber nicht nur für die korrekte Belichtung was die Helligkeit angeht ist die Belichtungszeit wichtig. Gerade auch wenn es in der Szene, die du fotografieren möchtest, Bewegung gibt, ist sie von großer Bedeutung.

Ein gutes Beispiel ist fließendes Wasser in einem Bach oder Fluss:

Wasserfall kurze Belichtungszeit
Bild von Hardebeck Media auf Pixabay

Verwendest du eine kurze Belichtungszeit frierst du die Bewegung förmlich ein. Je kürzer die Belichtungszeit ist, desto schärfer und präziser erscheint die Bewegung im Bild.

Ganz anders sieht es bei einer längeren Belichtungszeit aus:

Wasserfall lange Belichtungszeit
Bild von Poswiecie auf Pixabay

Hier in diesem Beispielbild kannst du schön erkennen, wie sich eine längere Belichtungszeit auswirken kann. Das Wasser verschwimmt richtig und wird ganz weich dargestellt.

Dieser Effekt wird als Bewegungsunschärfe oder Motion Blur genannt.

Selbst wenn sich im Bild nichts bewegt oder eben nur sehr wenig, kann man die Belichtungszeit nicht vernachlässigen.

Einen Nachteil hat eine lange Belichtungszeit nämlich: die Gefahr zu verwackeln!

Wenn du aus der Hand fotografierst, wirst du es nicht schaffen die Kamera komplett ruhig zu halten. Und selbst der Stabilisator in der Kamera oder im Objektiv vermag nicht alle Verwacklungen zu kompensieren.

Allerdings gibt es eine einfache Formel, mit der du dich behelfen kannst, um Verwacklungen beim Fotografieren aus der Hand zu vermeiden. Du nimmst als größte mögliche Verschlusszeit einfach den Kehrwert der verwendeten Brennweite.

Also wenn du z.B. mit einer Brennweite von 50 mm fotografieren willst, dann solltest du mindestens 1/50 Sekunden oder kürzer verwenden. Bei 200 mm wären wir dann bei mindestens 1/200 Sekunden oder schneller. Ich denke du verstehst, was ich meine.

Sicherlich würde ein vorhandener Bildstabilisator einiges ausgleichen, aber so bist du auf der sicheren Seite, was Verwacklungen durch unruhige Hände angeht. Was mehr geht, kannst du ja ausprobieren und deine eigenen Werte finden.

Hier mal ein paar Beispiele für häufige Motive:

  • Fließendes Wasser: 1/125s
  • Gehende Menschen: 1/250s
  • Laufende Menschen/Tiere: 1/500s
  • Fahrende Autos: 1/1000s
  • Vögel fliegen: 1/2000s

Wie stelle ich die Belichtungszeit ein?

Um die Belichtungszeit selbst einstellen zu können, musst du an deiner Kamera entweder den manuellen Modus (M) oder Zeitvorwahl-Modus (Tv oder S) einstellen.

Dazu das größere Wählrad einfach auf das Symbol Tv (Canon) oder S (Nikon & Sony) stellen, je nach Kamerahersteller.

Anschließend kannst du mit dem kleineren Wählrad den Wert für die Verschlusszeit ändern.

Perfekte Belichtungsdauer in jeder Situation

Damit du immer die richtige Belichtungszeit für dein Motiv wählen kannst, müssen die Umstände betrachtet werden, unter welchen du das Bild aufnimmst.

Bei einem sich bewegenden Objekt muss eine sehr kurze Belichtungsdauer gewählt werden. Wie kurz genau diese ausfällt, ist davon abhängig, wie schnell sich das Motiv bewegt. Dabei gilt der Grundsatz „je schneller, desto kürzer“.

Auch solltest du beachten, dass dies nicht nur bei Personen oder Tieren angewendet werden muss, sondern teilweise auch bei Landschaftsbildern. Denn hier wird oft übersehen, dass sich durch den Wind die Blätter der Bäume oder längeres Gras ebenfalls bewegt. Wird dann eine zu lange Belichtungsdauer eingestellt, wird die Aufnahme unscharf werden.

Ein Sonderfall liegt bei einem sich bewegenden Motiv vor, wenn der Fotograf die Bewegung darstellen möchte. Häufig wird dies als so genanntes „Lichtspuren Bild“ bezeichnet.

Lichtspurenbild Langzeitbelichtung
Bild von jplenio auf Pixabay

Die Belichtungsdauer muss dann so hoch gewählt werden, dass die gesamte Bewegung eingefangen wird. Fällt sie jedoch zu kurz aus, wird nur ein Teil der Bewegung eingefangen und die Spur bricht unvermittelt ab. Die Charakteristik einer solchen Aufnahme ist dann nicht mehr gegeben.

Wird ein stillstehendes Objekt fotografiert und dafür ein Stativ verwendet, spielt die Belichtungszeit eine untergeordnete Rolle. Immerhin kommt es dann nur schwer zu Unschärfe.

Verzichtete der Fotograf hingegen auf ein Stativ und nimmt das Motiv direkt aus der Hand auf, muss die Belichtungsdauer beachtet und richtig eingestellt werden. Sie ist, wie bereits erwähnt, von der Brennweite abhängig und ist dementsprechend auszulegen.

Je größer die Brennweite, desto kleiner kann die Belichtungszeit ausfallen. Die Aufnahme wird dann gestochen scharf ausfallen. Teilweise ist es für den Laien dann nicht erkennbar, ob ein Stativ verwendet wurde oder nicht.

Was ist der Unterschied zwischen mechanischem und elektronischem Verschluss?

Schauen wir uns den Unterschied zwischen einem mechanischen und einem elektronischen Verschluss an.

Der mechanische Verschluss ist das klassische System, das in älteren Kameras verwendet wurde. Er besteht aus einem physischen Verschlussvorhang, der sich vor dem Sensor befindet, um das Licht zu blockieren. Der Vorhang wird durch eine Feder angetrieben und kann manuell oder automatisch ausgelöst werden. Mechanische Verschlüsse haben in der Regel eine begrenzte Lebensdauer, da sie bei jeder Aufnahme belastet werden und schließlich verschleißen.

Im Gegensatz dazu verwenden Kameras mit elektronischem Verschluss keine physischen Vorhänge. Stattdessen wird das Bild elektronisch erfasst, indem der Sensor einfach ein- und ausgeschaltet wird. Das Ergebnis ist eine schnellere Verschlusszeit und eine längere Lebensdauer des Verschlusses, da es keine mechanischen Teile gibt, die ausfallen können.

Ein weiterer Vorteil des elektronischen Verschlusses ist die Möglichkeit, schnelle Serienaufnahmen mit sehr kurzen Verschlusszeiten zu machen, was mit einem mechanischen Verschluss nicht möglich wäre. Außerdem ist der elektronische Verschluss leiser, da er keine beweglichen Teile hat.

Allerdings hat der elektronische Verschluss auch Nachteile. Beispielsweise kann er bei sehr hellen Lichtverhältnissen zu Problemen führen, da das Ein- und Ausschalten des Sensors nicht schnell genug erfolgen kann, um das Licht vollständig auszublenden. Dies kann zu überbelichteten Bildern führen, die unbrauchbar sind.

Insgesamt haben beide Verschlusstypen Vor- und Nachteile. Welcher Verschluss für dich am besten geeignet ist, hängt von deinen Bedürfnissen und deinem Budget ab. Ich hoffe, das hilft dir, den Unterschied zwischen mechanischen und elektronischen Verschlüssen zu verstehen.

Welche Kameraeinstellungen beeinflussen die Verschlusszeit, wie z.B. Blende und ISO?

Die Verschlusszeit ist eine wichtige Kameraeinstellung, die die Belichtungszeit des Sensors und damit die Belichtung des Bildes bestimmt. Es gibt jedoch noch andere Parameter, die die Verschlusszeit beeinflussen können.

Eine davon ist die Blende. Die Blende ist eine Vorrichtung in der Kamera, die den Durchmesser der Öffnung reguliert, durch die Licht auf den Sensor fällt. Eine größere Blende lässt mehr Licht durch und ermöglicht kürzere Verschlusszeiten, während eine kleinere Blende weniger Licht durchlässt und längere Verschlusszeiten erfordert.

Eine weitere Einstellung, die die Verschlusszeit beeinflussen kann, ist die ISO-Empfindlichkeit. Die ISO-Einstellung steuert die Lichtempfindlichkeit des Sensors. Eine höhere ISO-Empfindlichkeit kann in dunklen Umgebungen nützlich sein, da sie das Bildrauschen verringert und eine kürzere Verschlusszeit ermöglicht. Allerdings führt eine höhere ISO-Einstellung auch zu mehr Bildrauschen und damit zu einer schlechteren Bildqualität.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahl dieser Einstellungen auch Auswirkungen auf andere Aspekte des Bildes hat. Zum Beispiel beeinflusst eine größere Blendenöffnung die Schärfentiefe, was sich auf die Schärfeebene im Bild auswirkt. Eine höhere ISO-Empfindlichkeit kann sich auch auf die Farbgenauigkeit auswirken.

Es ist wichtig, diese Einstellungen und ihre Auswirkungen auf das Bild zu verstehen, um eine effektive Belichtung und Komposition zu erreichen. Wenn du also mehr Kontrolle über deine Bilder haben möchtest, solltest du dich mit diesen Einstellungen vertraut machen und mit ihnen experimentieren, um herauszufinden, wie sie sich auf deine Bilder auswirken.

Fazit: Das Wichtigste rund um die Belichtungszeit

Die Belichtungsdauer ist somit elementar wichtig, um ein scharfes und damit gutes Bild zu schießen. Besonders Laien und unerfahrene Fotografen haben bei ihr jedoch mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Wichtig ist es, sie an das Motiv und die Helligkeit (ISO-Wert) anzupassen. Besonders die Frage, ob sich dieses bewegt oder stillsteht, ist entscheidend.

Wird jedoch ein Stativ verwendet, kann auf die Einstellung der Belichtungszeit in den meisten Fällen verzichtet werden. Die Einstellung kann ganz einfach im Modus S oder Tv vorgenommen werden und wird fortan auf dem Display angezeigt werden.

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