Hast du dich schon mal gefragt, wie man am besten den Mond fotografieren kann? Welche Kamera brauchst du und was musst du beachten, um tolle Mondbilder zu machen? Der Mond hat eine nahezu magische Ausstrahlung auf uns.
Die Tatsache, dass er uns so nah erscheint und in Wahrheit doch so weit entfernt ist, wirkt auf uns mystisch und geheimnisvoll. Kein Wunder also, dass wir den Himmelskörper gerne in seiner vollen Schönheit fotografieren wollen.
Doch das ist gar nicht so leicht. Wie es gelingt und was dafür nötig ist, haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.
Welches Equipment ist nötig für die Mondfotografie?
Im Gegensatz zu der Vermutung vieler Laien oder auch Hobbyfotografen ist das Ablichten des Mondes gar nicht so schwer. Spezielle Ausrüstungen wie eine sündhaft teure Kamera braucht es dafür eigentlich nicht.
Grundsätzlich sind Geräte mit einem MFT-Sensor, APS-C-Sensor oder auch Vollformat-Kameras besser geeignet. Bridge-Kameras haben den Vorteil, dass sie einen starken Zoom mit bis zu 125-facher Vergrößerung erreichen.
Allerdings empfiehlt sich ein manuelles Objektiv schon eher, da der Verlust an Qualität damit nicht so hoch ist.
Wichtiger als die Kamera selbst ist ein passendes Objektiv. Dieses kann man sich wie ein Fernglas vorstellen. Objekte wie der Mond lassen sich damit näher heranholen, ohne dabei einen hohen Qualitätsverlust zu verzeichnen.
Hier braucht es ein Teleobjektiv, denn mit einem meist mitgelieferten Weitwinkelobjektiv wird man als Fotograf nicht weit kommen.
Brennweiten ab 250 mm eignen sich dafür besonders gut. Der Vorteil: Da der Mond selbst äußerst hell leuchtet, braucht es keine allzu lichtstarken Objektive. Geeignete Teleobjektive sind also auch schon für kleines Geld zu haben.
Wer den Mond nicht mit seiner vollen Struktur ablichten will, sondern viel mehr die Umgebung bei Mondschein fotografieren möchte, kann natürlich auch ein klassisches Weitwinkelobjektiv nutzen.
Mond fotografieren: Das ist die passende Anleitung
Um die richtigen Einstellungen zu wählen, müssen wir uns ansehen, was der Mond eigentlich ist. Dabei handelt es sich um ein Stück Gestein, welcher von der Sonne angestrahlt wird. Deshalb sind hier keine langen Belichtungszeiten nötig, da der Mond seine eigene Lichtquelle ist.
Haben wir es also mit Vollmond zu tun, eignet sich durchaus eine Blende von 11 mit einer ISO-Einstellung von 100 und einer Verschlusszeit von 1/100 Sekunden.
Wer ein Objektiv mit einer langen Brennweite von über 100 mm nutzt, braucht auf jeden Fall ein Stativ. Für die Auslösung eignet sich eine Fernbedienung oder eine Einstellung für eine zeitverzögerte Auslösung. Ansonsten kann die Erschütterung beim Betätigen des Auslösers zu verwackelten und unscharfen Ergebnissen führen.
Für bessere Ergebnisse sorgt außerdem eine manuelle Einstellung und die Auswahl des Bildformates in RAW. Ob der Autofokus oder der manuelle Fokus zum Einsatz kommt, hängt etwas von der eigenen Erfahrung ab. Wer manuell fokussiert, sollte allerdings den 10-fach Zoom im Liveview nutzen.
Der ISO-Wert ist dabei abhängig vom aktuellen Zustand des Mondes. Dabei hilft diese Tabelle:
Vollmond | ISO-Wert 100 |
Halbmond | ISO-Wert 200 |
Viertelmond | ISO-Wert 400 |
Sichelmond | ISO-Wert 800 |
Ein passendes Stativ für Mondbilder ist wichtig
Ein gutes Objektiv nützt bei der Mondfotografie nichts, wenn kein passendes Stativ vorhanden ist. Dieses sollte einen festen Stand haben, damit es zu keiner Erschütterung kommt. Auch sollte es sich gut in alle Richtungen ausrichten und mit einem Kugelkopf so einstellen lassen, dass das Objektiv auf den Mond zeigt.
Mit einem kleinen Stativ wird man hier nicht weit kommen. Immerhin sind Kameras mit Teleobjektiven recht schwer.
Für die Profis: Mond mit Teleskop fotografieren
Wer den Mond noch näher heranholen möchte, kann über die Anschaffung eines Teleskops nachdenken. Mit einem Adapter lässt sich dieses mit der Kamera verbinden. Ein solches Teleskop für gelungene Mondbilder gibt es bereits ab 170 Euro. Damit ist eine Brennweite von gut und gerne 1250 mm möglich. Die Oberfläche des Mondes lässt sich damit detailreich und scharf abbilden.
Wer allerdings mit solchen Brennweiten arbeitet, braucht in jedem Fall ein sehr stabiles Stativ mit festem Stand. Das Auslösen gelingt dann auch nur noch mit der Hilfe einer Fernbedienung. Schon kleine Erschütterungen sorgen für unscharfe Bilder oder lassen den Bildausschnitt verrutschen.
Übrigens gibt es für viele moderne Kameras dazu passende Apps. Dann ist eine Funk-Fernbedingung oder eine Fernbedienung mit Kabel überflüssig, da mit dem Smartphone ausgelöst werden kann. Den Mond fotografieren geht dann ganz einfach von der Hand.
Tipp für die Mondfotografie: Es muss nicht immer die Nahaufnahme sein
Die Großaufnahmen des Mondes begeistern uns. Doch zur Wahrheit gehört auch: Wir haben sie schon dutzende Male gesehen. Wer also etwas Neues schaffen möchte, sollte sich spannende Perspektiven und Bildkompositionen überlegen.
Nicht immer muss es also eine Aufnahme mit dem Vollmond und seinen Details sein. Auch der weiter entfernte Mond über einem bekannten Wahrzeichen oder hinter einer atemberaubenden Nachtlandschaft hat seinen Charme.
Hier sollten Fotografen einfach ausprobieren. Wer sich zudem mit der Bildbearbeitung auskennt, kann auch mittels Bearbeitung schöne und spannende Effekte erzielen. Hier lohnt es sich ebenfalls, loszulegen und die Vielfalt der Bildbearbeitung kennenzulernen.
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