4K-Videos aufnehmen: Warum schnelle Speicherkarten entscheidend sind

Schnelle Speicherkarten sind ein Muss, wenn du 4K-Videos aufnehmen willst. Die hohe Auflösung sorgt dafür, dass riesige Datenmengen in kurzer Zeit gespeichert werden müssen – und das geht nur, wenn die Speicherkarte auch mithalten kann.

Vielleicht hast du dich schon mal gefragt, warum manche Videos ruckeln oder plötzlich abbrechen, obwohl deine Kamera eigentlich 4K kann. Oft liegt das nicht an der Kamera, sondern an der Karte, die einfach zu langsam ist. Genau deshalb ist die richtige Auswahl so wichtig.

In diesem Artikel erfährst du, worauf du bei Speicherkarten für 4K achten solltest, welche Begriffe wie UHS-I oder Schreibgeschwindigkeit wirklich bedeuten und warum es bei Videoaufnahmen auf ganz andere Dinge ankommt als beim Fotografieren. Wenn du keine Lust auf Frust beim Filmen hast, solltest du dir die folgenden Infos nicht entgehen lassen.

Was bedeutet eigentlich „schnell“ bei Speicherkarten?

schnelle Speicherkarten in praktischer Aufbewahrung für Videoaufnahmen

Wenn von schnellen Speicherkarten die Rede ist, geht es vor allem um die Übertragungsgeschwindigkeit – also wie schnell Daten geschrieben oder gelesen werden können. Dabei unterscheidet man zwischen Lesegeschwindigkeit (z. B. für das Übertragen auf den PC) und Schreibgeschwindigkeit, die besonders beim Aufnehmen von Videos wichtig ist.

Die Geschwindigkeit wird meistens in Megabyte pro Sekunde (MB/s) angegeben. Eine Karte mit 90 MB/s kann theoretisch 90 Megabyte Daten pro Sekunde schreiben oder lesen – je nachdem, was gerade gebraucht wird. Aber Achtung: Die auf der Verpackung angegebene Maximalgeschwindigkeit bezieht sich oft nur auf das Lesen.

Es gibt verschiedene Geschwindigkeitsklassen, zum Beispiel:

  • Class 10: mindestens 10 MB/s
  • UHS Speed Class 3 (U3): mindestens 30 MB/s
  • Video Speed Class V60/V90: mindestens 60 oder 90 MB/s

Je höher die Klasse, desto besser für 4K-Aufnahmen. Gerade bei hochauflösenden oder RAW-Videos kommst du mit einer einfachen Class 10 Karte schnell an die Grenzen. Wer hier spart, ärgert sich später – denn eine zu langsame Karte kann Aufnahmen abbrechen oder beschädigen.

4K-Videos und Datenraten: So viel Speicherleistung ist wirklich nötig

4K-Videos sehen beeindruckend aus – aber sie erzeugen auch enorme Datenmengen. Deine Kamera muss jeden einzelnen Bildausschnitt mit hoher Auflösung und in flüssiger Bewegung aufzeichnen. Das erfordert nicht nur Leistung von der Kamera selbst, sondern auch von der Speicherkarte.

Je nach Kamera und Einstellungen liegt die Datenrate bei 4K-Videos meist zwischen 60 und 400 Megabit pro Sekunde. Umgerechnet entspricht das etwa 7,5 bis 50 Megabyte pro Sekunde, die dauerhaft geschrieben werden müssen – ohne Unterbrechung.

Ein Beispiel:

  • 4K bei 30fps, Komprimierung: ca. 100 Mbit/s → ca. 12,5 MB/s
  • 4K bei 60fps, wenig Komprimierung: ca. 400 Mbit/s → ca. 50 MB/s

Wenn deine Speicherkarte das nicht schafft, kommt es zu Aussetzern, Fehlern oder gar Dateiverlusten. Deshalb braucht es schnelle Speicherkarten mit einer garantierten Schreibgeschwindigkeit oberhalb deiner Video-Datenrate. Achte also nicht nur auf „4K-kompatibel“ auf der Verpackung, sondern prüfe die tatsächlichen Leistungswerte.

Für 4K-Videos solltest du mindestens eine U3- oder V30-Karte verwenden – besser V60 oder sogar V90, wenn du mit höheren Bildraten oder in RAW filmst.

UHS-I, UHS-II und UHS-III: Was hinter den Standards steckt

Die Bezeichnungen UHS-I, UHS-II und UHS-III begegnen dir auf vielen SD-Karten – doch was steckt dahinter? Diese Abkürzungen stehen für die Ultra High Speed-Busse, also die Technik, mit der die Speicherkarte Daten überträgt. Je höher die UHS-Stufe, desto schneller die mögliche Datenrate.

Hier ein Überblick:

  • UHS-I: bis zu 104 MB/s
  • UHS-II: bis zu 312 MB/s
  • UHS-III: bis zu 624 MB/s

UHS-II und UHS-III-Karten erkennst du an zusätzlichen Kontaktreihen auf der Rückseite. Damit können sie mehr Daten gleichzeitig übertragen – vorausgesetzt, deine Kamera unterstützt diese Standards. Ist das nicht der Fall, arbeiten sie trotzdem, aber nur im langsameren UHS-I-Modus.

Für 4K-Videos ist UHS-I mit U3 oder V30 oft schon ausreichend. Wenn du aber sehr hohe Bitraten nutzt oder professionell arbeitest, lohnt sich eine UHS-II-Karte mit V60 oder V90. So bist du auch für spätere Anforderungen bestens gerüstet.

Kurz gesagt: UHS ist das „Daten-Highway-System“ der Karte – und je breiter die Straße, desto mehr Daten passen durch.

Lesen vs. Schreiben: Warum Schreibgeschwindigkeit beim Filmen wichtiger ist

Filmkamera auf Gimbal bei 4K-Videoaufnahme mit Fokus auf Stabilität und Schreibgeschwindigkeit

Beim Fotografieren ist es angenehm, wenn Bilder schnell auf den Computer übertragen werden – da ist die Lesegeschwindigkeit wichtig. Beim Filmen in 4K geht es aber um etwas ganz anderes: Die Kamera muss Daten schnell genug auf die Karte schreiben, während das Video aufgenommen wird.

Wenn die Schreibgeschwindigkeit nicht ausreicht, läuft der Kamera-Puffer voll. Dann bricht die Aufnahme ab oder das Video hat Aussetzer. Genau das ist der Grund, warum schnelle Speicherkarten mit hoher Schreibleistung entscheidend sind – selbst wenn sie beim Lesen nicht ganz so schnell sind.

Viele Hersteller bewerben ihre Karten mit beeindruckenden Lesewerten wie „bis zu 170 MB/s“. Doch die garantierte Schreibgeschwindigkeit ist der wichtigere Wert für dich als Filmer. Achte auf:

  • U3 (Ultra High Speed Class 3)
  • V30, V60 oder V90 (Video Speed Class)

Ein kleiner Tipp: Karten mit V-Klassifizierung sind oft verlässlicher als solche, die nur „U3“ tragen – gerade bei langen oder professionellen Videoaufnahmen.

Merke dir: Zum Filmen zählt nicht, wie schnell du die Karte leer bekommst – sondern wie zuverlässig sie gefüllt werden kann.

Typische Probleme bei zu langsamen Speicherkarten

Wenn die Speicherkarte zu langsam ist, merkst du das meistens direkt – und leider oft dann, wenn es am wenigsten passt. Die Kamera kann plötzlich die Aufnahme stoppen, zeigt Fehlermeldungen oder die Videodatei ist am Ende nicht vollständig gespeichert.

Typische Probleme im Überblick:

  • Aufnahme wird unerwartet beendet
  • Ruckler oder Standbilder im Video
  • Verlust einzelner Videoframes
  • Fehlermeldung wie „Schreibgeschwindigkeit zu gering“
  • Längere Speicherpausen zwischen Aufnahmen

Besonders kritisch wird es bei kontinuierlicher Aufnahme in hoher Qualität – zum Beispiel bei Interviews, Vlogs oder Events. Eine langsame Karte sorgt dann für Frust und verpasste Momente. Und auch die Nachbearbeitung leidet: Wenn Frames fehlen oder beschädigt sind, lässt sich das Video oft nur schwer retten.

Daher lohnt es sich nicht, bei der Speicherkarte zu sparen. Die paar Euro Unterschied zwischen einer einfachen und einer schnellen Speicherkarte können am Ende den Unterschied machen, ob dein Video nutzbar ist oder nicht.

Die besten Speicherkartenformate für 4K-Videoaufnahmen

Nicht jede Speicherkarte ist für 4K-Videos geeignet – das liegt nicht nur an der Geschwindigkeit, sondern auch am Kartenformat. Je nach Kameratyp kommen unterschiedliche Varianten zum Einsatz.

Die wichtigsten Formate:

  • SD-Karten (Secure Digital): Weit verbreitet bei DSLRs und Systemkameras. Achte auf SDXC, UHS-I oder UHS-II sowie Video Speed Class V30 oder höher.
  • microSD-Karten: Häufig in Actioncams oder Drohnen. Auch hier sind U3 oder V30 Pflicht für 4K.
  • CFast und CFexpress: Für Profikameras. Extrem schnell, aber teurer. Besonders bei RAW-Video sinnvoll.

Eine kleine Übersicht:

FormatGeeignet fürVorteile
SDXC V60/V90DSLRs, DSLMsGute Balance aus Preis und Tempo
microSD V30Actioncams, DrohnenKompakt, oft ausreichend schnell
CFexpressHigh-End-VideoExtrem schnell, zukunftssicher

Wichtig: Karte und Kamera müssen zueinander passen. Eine V90-Karte bringt nichts, wenn deine Kamera nur UHS-I unterstützt. Lies am besten im Handbuch nach, welche Formate empfohlen werden.

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Tipps für die Auswahl: So findest du die passende Karte für deine Kamera

Beim Kauf einer Speicherkarte für 4K-Videos solltest du nicht einfach nur nach dem Preis gehen. Es gibt ein paar wichtige Merkmale, auf die du achten solltest, damit du später keine böse Überraschung erlebst.

Hier sind ein paar Tipps:

  1. Kenne die Anforderungen deiner Kamera
    Im Handbuch steht oft, welche Mindestgeschwindigkeit empfohlen wird – daran solltest du dich halten.
  2. Achte auf echte Schreibgeschwindigkeit
    Nicht nur die Maximalwerte zählen, sondern die garantierte Schreibleistung (z. B. V30, V60, V90).
  3. Vertraue auf bekannte Marken
    SanDisk, Lexar, Kingston, Angelbird oder Sony bieten zuverlässige Qualität.
  4. Kaufe keine No-Name-Produkte oder Fakes
    Billige Karten von unbekannten Shops sind oft langsamer als angegeben oder sogar gefälscht.
  5. Wähle ausreichend Kapazität
    4K-Videos brauchen viel Platz. 64 GB sind das absolute Minimum, besser sind 128 GB oder mehr.

Kurz gesagt: Investiere lieber etwas mehr in eine schnelle und passende Speicherkarte – das zahlt sich langfristig aus.

So prüfst du die tatsächliche Geschwindigkeit deiner Speicherkarte

Herstellerangaben sind oft optimistisch. Wenn du wissen willst, ob deine Karte wirklich hält, was sie verspricht, kannst du die echte Geschwindigkeit selbst testen – am besten mit einem Kartenleser am PC.

Beliebte Programme zum Testen:

  • CrystalDiskMark (Windows)
  • Blackmagic Disk Speed Test (Mac)
  • AJA System Test (Mac & Windows)

Diese Tools zeigen dir, wie schnell die Karte lesen und schreiben kann. Wichtig ist vor allem die Schreibgeschwindigkeit in MB/s, weil sie für 4K-Video entscheidend ist.

So gehst du vor:

  1. Speicherkarte in einen USB 3.0-Kartenleser einlegen
  2. Testprogramm starten und Speicherkarte auswählen
  3. Schreib- und Lesewerte ablesen und mit den Herstellerangaben vergleichen

Wenn deine Karte deutlich langsamer ist als erwartet, könnte es auch am Kartenleser liegen. Viele integrierte Slots in Laptops sind nicht besonders schnell. Nutze daher möglichst ein separates Lesegerät.

Ein kurzer Test spart dir Frust – vor allem, wenn du deine Karte gebraucht gekauft hast oder dir bei der Leistung unsicher bist.

Fazit: Investiere klug in schnelle Speicherkarten für deine Videoprojekte

Wenn du ernsthaft 4K-Videos aufnehmen willst, kommst du an schnellen Speicherkarten nicht vorbei. Sie sorgen dafür, dass deine Aufnahmen stabil, ruckelfrei und in bester Qualität gespeichert werden – ohne technische Pannen oder unnötigen Frust. Dabei geht es nicht nur um Marken oder Werbeversprechen, sondern um echte Leistung, die zu deiner Kamera und deinem Aufnahme-Stil passt.

Vielleicht fragst du dich noch, ob sich der Preisunterschied zu einfachen Karten wirklich lohnt. Die Antwort ist klar: Ja – vor allem, wenn du regelmäßig filmst oder professionell arbeitest. Auch für Hobbyfilmer ist es eine lohnende Investition in zuverlässige Technik.

Probier es einfach mal aus: Teste unterschiedliche Karten, vergleiche Aufnahmen, achte auf Details. So entwickelst du schnell ein Gefühl dafür, worauf es wirklich ankommt. Deine Kamera kann mehr – gib ihr die richtige Speicherkarte an die Seite.

FAQ – Häufige Fragen und Antworten

Hier habe ich noch Antworten auf häufige Fragen zu diesem Thema zusammengestellt:

Kann ich eine langsame Speicherkarte trotzdem für Full-HD-Videos verwenden?

Wie erkenne ich eine gefälschte Speicherkarte beim Onlinekauf?

Können schnelle Speicherkarten auch bei Fotos Vorteile bringen?

Wie wichtig ist ein guter Kartenleser für die Performance?

Sollte ich lieber mehrere kleine oder eine große Speicherkarte nutzen?

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