Ist Fotografie Kunst oder Handwerk?

Als Fotofreund hast du dich sicher schon einmal gefragt, ob Fotografie eher Kunst oder Handwerk ist. Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten und wird in der Fotografieszene kontrovers diskutiert. Auf der einen Seite gibt es Menschen, die Fotografie als Handwerk betrachten, das auf technischen Fertigkeiten wie Belichtung und Komposition basiert.

Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die Fotografie als Kunstform verstehen, die in der Lage ist, Emotionen auszulösen, eine individuelle Bildsprache zu entwickeln und eigene ästhetische Ansprüche zu formulieren.

In diesem Blogbeitrag wollen wir uns etwas näher mit dieser Debatte auseinandersetzen und einige Argumente für beide Standpunkte beleuchten.

Wir möchten zeigen, dass Fotografie nicht nur Handwerk ist, sondern auch Kunst ausdrücken kann, und dass es keine eindeutige Antwort auf die Frage gibt, welche Perspektive die „richtige“ ist. Vielmehr geht es darum, die überzeugenden Argumente beider Seiten kennen zu lernen und sich eine eigene Meinung zu bilden.

Was versteht man unter Kunst und Handwerk?

Fotografie Kunst oder Handwerk

Bevor wir uns der Frage zuwenden, ob Fotografie als Kunst oder Handwerk betrachtet werden kann, sollten wir uns kurz damit beschäftigen, was Kunst und Handwerk eigentlich bedeuten.

Im Allgemeinen kann man sagen, dass Handwerk das handwerkliche Können und Wissen umfasst, das zur Herstellung von praktischen Gebrauchsgegenständen wie Möbeln oder Kleidung benötigt wird.

Kunst hingegen steht für den kreativen und persönlichen Ausdruck von Gedanken, Ideen und Gefühlen und soll das ästhetische Empfinden des Betrachters ansprechen.

Um später auf diese Fragen besser eingehen zu können, wollen wir hier einige Definitionen und Unterscheidungen vorstellen, die in der Kunsttheorie gebräuchlich sind und uns bei der Beurteilung der Fotografie als Kunst oder Kunsthandwerk helfen sollen.

Argumente für Fotografie als Kunst

Beispiel für Fotografie als Kunst

Die Fotografie wird von einigen als Kunstform angesehen, da sie in der Lage ist, eine emotionale Verbindung herzustellen, eine eigene Ästhetik und Bildsprache zu entwickeln und eine individuelle Interpretationsmöglichkeit zu bieten.

Kunsttheoretiker verweisen in diesem Zusammenhang auf berühmte Fotografien, die als Kunstwerke gelten und in Museen und anderen Kunstausstellungen gezeigt werden.


Beispiele für Fotografinnen und Fotografen, deren Arbeiten im Kunstkontext auftauchen, sind etwa Cindy Sherman, die in ihren selbstproduzierten Fotografien Protagonistinnen zeigt, die gesellschaftliche Normen manipulieren, Andreas Gursky, der riesige Fotografien von öffentlichen Räumen, Landschaften und Massenveranstaltungen präsentiert, oder Robert Mapplethorpe, der in den 1970er und 1980er Jahren mit seinen Fotografien Tabus und Akzeptanzgrenzen thematisierte und die Grenzen zwischen Kunst und Pornografie hinterfragte.

Es gibt also durchaus nachvollziehbare Argumente dafür, die Fotografie als Kunstform zu betrachten. Dennoch bleibt die Frage offen, ob die gesamte Fotografie als Kunst bezeichnet werden kann oder ob es auch Erscheinungsformen gibt, die unter die Theorie des Kunsthandwerks fallen.

Argumente für Fotografie als Handwerk

Argumente für Fotografie als Handwerk

Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die Fotografie eher als ein Handwerk betrachten. Sie stellen fest, dass die Fotografie auf technischen Fähigkeiten aufbaut und sicherstellen muss, dass das Bild nach bestimmten Regeln gestaltet wird.

Des Weiteren ist es bei der Fotografie unabdingbar, die richtige Kamerawahl, Objektivauswahl und Belichtung einzubeziehen, um die beste Bildqualität zu erreichen.

Obwohl Fotografie oft eine kreative und individuelle Aktivität ist, gibt es auch viele technische Aspekte, die Berücksichtigung finden müssen, um sicherzustellen, dass die Fotos den gewünschten Effekt haben. Ein Fotograf muss auch wissen, wie man die verschiedenen Techniken anwendet, um sowohl technisch ansprechende als auch ästhetisch ansprechende Fotos zu erstellen.

Doch auch wenn die Fotografie als Handwerk betrachtet werden kann, stellt sie zudem ebenfalls eine Kunstform dar. In der Fotografie kann ein Künstler beispielsweise die Techniken verwenden, um anspruchsvolle Werke zu erstellen, die Genres wie Landschaftsfotografie, Porträtfotografie oder Architekturfotografie bedienen.

Insgesamt kann man sagen, dass es in der Fotografie bei der Bewertung abhängig ist, ob man sie als Kunst oder als Handwerk betrachten möchte. Beide Perspektiven haben ausgezeichnete Argumente und es hängt hauptsächlich davon ab, wie man Fotografie definiert.

Zusammenfassung und Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Frage, ob Fotografie als Kunst oder als Handwerk zu betrachten ist, nicht einfach zu beantworten ist. Für beide Seiten gibt es überzeugende Argumente, und letztlich bleibt es dem Betrachter überlassen, wie er die Fotografie bewertet.

Handwerkliche Aspekte wie technische Fertigkeiten und Bildkomposition nehmen in der Fotografie einen wichtigen Platz ein, aber auch ästhetische und künstlerische Aspekte spielen eine große Rolle bei der Wahrnehmung der Fotografie.

Wir möchten unsere Leserinnen und Leser dazu anregen, Fotografie als Kunst und Handwerk gleichermaßen zu schätzen und zu genießen. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Technik und Kreativität ist ein Weg zu herausragenden und beeindruckenden Fotos. Das eine schließt das andere nicht aus.

Wir sind der Meinung, dass Fotografie sowohl als Kunst als auch als Handwerk betrachtet werden sollte, damit wir die Fotografie in ihrer ganzen Vielfalt erfassen und genießen können.

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