Hast du schon einmal ein Foto gesehen, das aussieht, als würde die Welt rund gebogen sein – fast so, als würdest du durch ein Bullauge schauen? Dann hast du wahrscheinlich ein Bild gesehen, das mit einem Fischaugenobjektiv aufgenommen wurde. Dieses spezielle Objektiv ist bekannt für seine extreme Weitwinkelwirkung und den unverwechselbaren, verzerrten Look, der Fotos einen ganz eigenen Charakter verleiht.
Ein Fischaugenobjektiv fängt deutlich mehr vom Motiv ein als ein normales Weitwinkelobjektiv. Dadurch entstehen ungewöhnliche Perspektiven, die deine Bilder lebendig und spannend wirken lassen. Besonders in der Landschafts-, Architektur- oder Actionfotografie sorgt es für spektakuläre Ergebnisse.
Wenn du Lust hast, deine Fotos kreativer zu gestalten und mit außergewöhnlichen Blickwinkeln zu experimentieren, wirst du mit einem Fischaugenobjektiv eine ganz neue Seite der Fotografie entdecken.
Was ist ein Fischaugenobjektiv? – Definition und Besonderheiten

Ein Fischaugenobjektiv ist ein extremes Weitwinkelobjektiv, das einen besonders großen Bildwinkel erfasst – meist zwischen 180 und 220 Grad. Der Name kommt daher, dass die verzerrte Darstellung an den Blick eines Fisches unter Wasser erinnert, der die Welt kugelförmig wahrnimmt. Dadurch entsteht der typische runde oder stark gebogene Effekt, der bei keinem anderen Objektiv so ausgeprägt ist.
Im Gegensatz zu normalen Weitwinkelobjektiven bildet ein Fischauge gerade Linien außerhalb der Bildmitte tonnenförmig gekrümmt ab. Diese Verzerrung ist kein Fehler, sondern ein bewusst eingesetztes Gestaltungsmittel. Es gibt zwei Haupttypen: zirkulare Fischaugenobjektive, die ein rundes Bild in der Mitte erzeugen, und diagonale Fischaugenobjektive, die das gesamte Sensorformat ausfüllen.
Fischaugenobjektive werden wegen ihres kreativen Looks gerne in der Action-, Landschafts- oder Architekturfotografie verwendet. Sie ermöglichen außergewöhnliche Perspektiven, die den Betrachter mitten ins Geschehen ziehen und selbst vertraute Motive völlig neu wirken lassen.
Wie funktioniert das Fischaugenobjektiv? – Technik hinter dem Effekt
Das Geheimnis des Fischaugenobjektivs liegt in seiner optischen Konstruktion. Die Linsen sind so angeordnet, dass sie Lichtstrahlen aus einem sehr weiten Winkel auf den Sensor projizieren. Während normale Objektive versuchen, Linien gerade abzubilden, verzichtet das Fischauge bewusst auf diese Korrektur. So entsteht die charakteristische tonnenförmige Verzeichnung, bei der Linien zur Bildmitte hin gebogen erscheinen.
Es gibt unterschiedliche Projektionsarten, die den Effekt beeinflussen:
- Equidistante Projektion: gleichmäßige Verteilung der Verzerrung über das Bild.
- Orthografische Projektion: geringere Verzerrung in der Mitte, stärkere am Rand.
- Stereografische Projektion: wirkt natürlicher und ist beliebt in der Landschaftsfotografie.
Typische Brennweiten liegen bei 7,5 bis 16 Millimetern (an Vollformatkameras). Dadurch erfasst das Objektiv einen extrem breiten Bildausschnitt – bis zu 180 Grad diagonal.
Das Ergebnis: Eine visuell eindrucksvolle Perspektive, die Räume öffnet, Dynamik erzeugt und selbst einfache Szenen spektakulär wirken lässt.
Fischauge vs. Weitwinkel – Wo liegt der Unterschied?
Auf den ersten Blick wirken Fischaugen- und Weitwinkelobjektive ähnlich, doch sie unterscheiden sich deutlich in der Art der Abbildung. Ein Weitwinkelobjektiv versucht, Linien möglichst naturgetreu und gerade darzustellen. Das Fischauge dagegen betont bewusst die Verzerrung – das ist sein Markenzeichen.
Ein kurzer Vergleich verdeutlicht den Unterschied:
| Merkmal | Fischaugenobjektiv | Weitwinkelobjektiv |
|---|---|---|
| Bildwinkel | bis zu 180° | meist 70–120° |
| Linien | stark gebogen | weitgehend gerade |
| Bildwirkung | surreal, experimentell | realistisch, weitläufig |
| Einsatzgebiet | Kunst, Action, kreative Effekte | Landschaft, Architektur, Innenräume |
Das Fischaugenobjektiv ist ideal, wenn du experimentieren oder Emotionen verstärken willst. Ein Weitwinkel eignet sich besser, wenn du Motive realitätsnah abbilden möchtest.
Kurz gesagt: Das Fischauge zeigt die Welt, wie sie keiner sonst sieht – und das macht es so faszinierend für kreative Fotografen.

Kreative Einsatzmöglichkeiten: Wann lohnt sich ein Fischaugenobjektiv?
Ein Fischaugenobjektiv entfaltet seine Stärke überall dort, wo du ungewöhnliche Perspektiven oder dynamische Szenen einfangen willst. Besonders beliebt ist es in der Actionfotografie, etwa bei Skateboard-, Snowboard- oder Mountainbike-Aufnahmen. Der extreme Bildwinkel vermittelt hier Nähe und Geschwindigkeit.
Auch in der Landschaftsfotografie kann das Fischauge beeindrucken. Es zeigt weite Himmel, geschwungene Horizonte und dramatische Wolkenformationen. In der Architekturfotografie entsteht ein spannender Kontrast zwischen klaren Linien und den typischen Rundungen des Objektivs.
Ein weiteres spannendes Einsatzgebiet ist die Astrofotografie: Mit einem einzigen Bild kannst du den gesamten Sternenhimmel abbilden. Selbst im Alltag kann das Fischauge überzeugen – etwa bei Innenaufnahmen in kleinen Räumen oder für kreative Selbstporträts.
Kurz gesagt: Immer dann, wenn du das Gewohnte durchbrechen und neue Blickwinkel entdecken willst, ist das Fischaugenobjektiv ein fantastisches Werkzeug für deine kreative Bildgestaltung.
Gestaltungstipps: So nutzt du die Verzerrung gezielt für beeindruckende Fotos

Der große Bildwinkel eines Fischaugenobjektivs kann leicht überwältigend wirken. Damit deine Bilder trotzdem harmonisch bleiben, solltest du gezielt mit den Verzerrungen spielen.
Ein paar bewährte Tipps:
- Motivplatzierung: Setze dein Hauptmotiv in die Bildmitte – hier sind Linien am wenigsten gebogen.
- Horizont: Halte den Horizont exakt waagerecht, wenn du Verzerrungen vermeiden willst. Neigst du die Kamera, entstehen dramatische Krümmungen.
- Abstand: Geh nah ans Motiv heran. So betont das Fischauge die räumliche Tiefe besonders stark.
- Linienführung: Nutze gebogene Linien bewusst, um den Blick des Betrachters zu lenken.
Auch Licht und Schatten spielen eine wichtige Rolle. Durch den extremen Winkel sind Sonne und Reflexionen oft im Bild – ein Sonnenstern kann hier ein spannendes Gestaltungselement sein. Wenn du diese Eigenheiten verstehst, gelingen dir eindrucksvolle, kreative Aufnahmen mit starkem Wiedererkennungswert.
Technik und Kompatibilität: Worauf du beim Kauf achten solltest
Beim Kauf eines Fischaugenobjektivs kommt es auf einige technische Details an. Ein entscheidender Punkt ist die Kompatibilität mit deinem Kamerasystem. Achte darauf, ob das Objektiv für Vollformat oder APS-C geeignet ist – sonst kann sich der Bildwinkel deutlich unterscheiden.
Wichtige Merkmale im Überblick:
- Brennweite: meist zwischen 7,5 und 16 mm. Kürzere Brennweiten erzeugen stärkere Verzerrungen.
- Anschluss: Canon EF/RF, Nikon F/Z, Sony E, MFT und andere – prüfe die passende Version.
- Autofokus oder manuell: Viele Fischaugen sind manuell, was bei Landschaftsaufnahmen kein Nachteil ist.
- Lichtstärke: Eine Blende von f/2,8 oder f/3,5 ist ideal für Innenräume oder Nachtaufnahmen.
Zudem lohnt es sich, auf die Verarbeitungsqualität und Frontlinse zu achten – diese ist stark gewölbt und empfindlich. Ein Schutzfilter lässt sich meist nicht anbringen, daher ist eine passende Gegenlichtblende wichtig. So bleibt dein Objektiv lange einsatzbereit und liefert konstant scharfe, kontrastreiche Ergebnisse.
Beliebte Modelle und Preisempfehlungen für Einsteiger und Profis
Fischaugenobjektive gibt es in fast jeder Preisklasse. Für den Einstieg bieten sich Modelle von Samyang, Meike oder 7artisans an – sie liefern bereits beeindruckende Ergebnisse zu fairen Preisen. Viele dieser Objektive sind manuell, was beim Lernen des Effekts sogar hilfreich ist.
Beliebte Einsteiger-Modelle:
- Samyang 8mm f/3.5 UMC – günstig, solide Bildqualität, ideal für APS-C.
- Meike 6.5mm f/2.0 – lichtstark und kompakt, beliebt bei Sony- und Canon-Nutzern.
Für anspruchsvollere Fotografen gibt es hochwertige Alternativen wie:
- Canon EF 8–15mm f/4L Fisheye USM – flexibel, scharf und wetterfest.
- Nikon AF-S 8–15mm f/3.5–4.5E ED – brillanter Kontrast und Zoom-Spielraum.
- Sigma 15mm f/2.8 EX DG Diagonal Fisheye – robust, mit schneller Fokussierung.
Einsteiger sollten mit einem preiswerten Modell experimentieren, um den Effekt zu verstehen. Wer den Look regelmäßig nutzt, kann später in ein hochwertigeres Systemobjektiv investieren.
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Bildbearbeitung und Korrektur: Verzerrungen kreativ oder neutral nutzen
Die Nachbearbeitung bietet viele Möglichkeiten, den charakteristischen Fischaugeneffekt zu verfeinern oder sogar zu korrigieren. In Programmen wie Adobe Lightroom oder Photoshop kannst du mithilfe der Objektivkorrektur die Rundung reduzieren oder gezielt betonen.
Zwei beliebte Ansätze:
- Kreativ nutzen: Verstärke den Effekt, indem du Kontraste und Farben betonst. So entstehen dynamische, künstlerische Aufnahmen.
- Neutralisieren: Mit der „Entzerren“-Funktion lassen sich Linien begradigen, wenn du ein natürlicheres Ergebnis möchtest.
Achte beim Bearbeiten auf den Horizont – kleine Korrekturen können die Bildwirkung stark verändern. Außerdem lohnt es sich, Vignettierung und chromatische Aberration zu korrigieren, die bei extremen Weitwinkeln häufiger auftreten.
Mit ein wenig Feingefühl kannst du so aus jedem Fischaugenfoto das Beste herausholen – egal, ob du den markanten Look erhalten oder ein realistischeres Bild erzeugen möchtest.
Fazit: Mit dem Fischaugenobjektiv neue Perspektiven entdecken
Ein Fischaugenobjektiv eröffnet dir völlig neue Möglichkeiten, die Welt auf kreative Weise festzuhalten. Es zwingt dich, anders zu sehen, Motive bewusster zu gestalten und mit Linien, Formen und Entfernungen zu spielen. Gerade das macht seinen Reiz aus: Es gibt keine festen Regeln – du bestimmst, ob du den Effekt dezent nutzt oder ihn bewusst übertreibst.
Wenn du bisher vor der starken Verzerrung zurückgeschreckt bist, probiere es einfach aus. Schon ein paar Experimente mit Architektur, Landschaft oder Bewegung zeigen dir, wie vielseitig dieses Objektiv wirklich ist. Mit etwas Übung erkennst du schnell, wann der extreme Blickwinkel deine Bilder lebendiger macht.
Das Fischauge ist kein Objektiv für jeden Tag – aber eines, das deine fotografische Sicht dauerhaft verändert. Wage den Schritt und entdecke Perspektiven, die du so noch nie gesehen hast.
FAQ – Häufige Fragen und Antworten
Hier habe ich noch Antworten auf häufige Fragen zu diesem Thema zusammengestellt:
Kann man ein Fischaugenobjektiv auch für Porträts verwenden?
Grundsätzlich ja, aber mit Vorsicht. Durch die extreme Verzerrung werden Gesichter stark verformt – Nasen wirken größer, Köpfe rundlicher. Für klassische Porträts ist das ungeeignet, aber für kreative, humorvolle Aufnahmen kann der Effekt durchaus spannend sein.
Wie kann ich erkennen, ob mein Objektiv ein echtes Fischauge ist?
Ein echtes Fischaugenobjektiv hat einen Bildwinkel von etwa 180 Grad und zeigt deutlich gebogene Linien. Weitwinkelobjektive mit geringer Brennweite sehen ähnlich aus, korrigieren die Verzerrung jedoch weitgehend. Ein Blick in die technischen Daten verrät meist sofort, ob es sich um ein Fischauge handelt.
Kann ich den Fischaugeneffekt mit Software simulieren?
Ja, Programme wie Photoshop oder GIMP bieten Filter, die den typischen Effekt nachahmen. Allerdings fehlt oft die natürliche Tiefenwirkung und Schärfeverteilung eines echten Fischaugenobjektivs. Für authentische Ergebnisse ist das Original kaum zu ersetzen.
Ist ein Fischaugenobjektiv für Drohnen oder Actioncams sinnvoll?
Absolut. Viele Actioncams und Drohnen nutzen fest eingebaute Fischaugenobjektive, um weite Szenen dynamisch einzufangen. Dadurch wirken Aufnahmen immersiver und vermitteln ein starkes Raumgefühl – ideal für Sport, Reisen oder Naturaufnahmen.
Wie kann ich Reflexionen und Lens Flares beim Fotografieren vermeiden?
Da die gewölbte Frontlinse viel Licht einfängt, sind Reflexionen häufig. Fotografiere möglichst mit der Sonne im Rücken oder verwende eine geeignete Gegenlichtblende. Ein leicht veränderter Aufnahmewinkel kann oft schon störende Lichtreflexe verhindern.

