5 Tipps für scharfe Fotos mit einem Stativ


Wenn du scharfe Fotos in Innenräumen, bei Nacht, in schattigen Bereichen oder mit einer kleinen Blende machen willst, ist ein Stativ ein unverzichtbarer Bestandteil der Ausrüstung. Leider reicht es nicht aus, deine Kamera auf ein Stativ zu stellen und einfach drauflos zu fotografieren.

Stattdessen musst du dein Stativ, deine Einstellungen und dein Zubehör sorgfältig anpassen, um die Schärfe zu maximieren – und darauf gehe ich in diesem Artikel ein.

Ich zeige dir fünf grundlegende Stativtechniken für scharfe Fotos und füge eine Handvoll Beispiele bei, damit du genau weißt, was meine Techniken leisten können. Egal, ob du schon einmal versucht hast, ein Stativ zu benutzen, aber immer wieder verschwommene Fotos produzierst, oder ob du dir gerade erst ein Stativ gekauft hast und einen guten Start hinlegen willst, dieser Artikel wird dir bestimmt nützlich sein!

Lass uns gleich loslegen.

Fahre die Stativbeine nur aus, wenn es nötig ist

Kamera auf Stativ mit Beine voll ausgefahren

Bevor du ein Stativ gekauft hast, hast du dich wahrscheinlich über die maximale Höhe informiert, denn du wolltest dich wahrscheinlich nicht für jede einzelne Aufnahme bücken. Es ist zwar völlig in Ordnung, ein hohes Stativ zu kaufen – und du wirst mit Sicherheit in Situationen kommen, in denen größer besser ist! – Ich empfehle aber nicht, dein Stativ gleich beim Auspacken auf die maximale Höhe auszuziehen.

Ich sehe immer wieder, dass angehende Fotografen das tun, aber die Wahrheit ist: Wenn du die Beine ausziehst, verringert sich die Stabilität und Robustheit des Stativs. Und dieser Stabilitätsverlust kann sich auf die Schärfe auswirken, vor allem, wenn du auf unebenem Boden arbeitest, extrem lange Belichtungen machst oder an einem windigen Ort aufstellst.

Natürlich ist es manchmal unvermeidlich, die Beine auf ihre volle Höhe zu verlängern. Wenn du die Beine dennoch verlängern möchtest, öffne zunächst den oberen (größeren/dickeren) Teil der Beine und gehe erst dann zu den unteren (dünneren) über.

Als Letztes solltest du die Mittelsäule deines Stativs (den „Hals“ des Stativs) ausfahren. Mittelsäulen sind sehr anfällig für Verwacklungen, und du solltest auf keinen Fall mit einer ausgefahrenen Mittelsäule bei Wind, Regen oder rauschendem Wasser fotografieren, es sei denn, du siehst keine andere Möglichkeit, das Foto zu machen.

Bedenke, dass deine Ergebnisse auch stark von der Art des Stativs abhängen, das du gekauft hast. Ein großes, schweres und robustes Modell kann auch unter schwierigen Bedingungen bis zur vollen Höhe ausgefahren werden, ohne dass die Stabilität darunter leidet, während ein leichtes Reisestativ (vor allem, wenn es billiger ist) weitaus stärker beeinträchtigt wird.

Schalte jegliche Bildstabilisierung aus

Bildstabilisierung immer ausschalten

Bietet deine Kamera eine Bildstabilisierung? Wie sieht es mit deinem Objektiv aus?

Heutzutage verfügen viele Geräte über eine Bildstabilisierung, die sehr nützlich sein kann, um scharfe Aufnahmen aus der Hand bei langen Verschlusszeiten zu machen. Wenn du jedoch eine bildstabilisierte Ausrüstung auf einem Stativ montierst, führt die Stabilisierung dazu, dass sich das Objektiv oder das Kamerainnere bewegt, nachdem du den Auslöser gedrückt hast (das sieht wie ein langsamer Drift im Sucher aus).

Wie du dir sicher vorstellen kannst, ist ein sich bewegendes Bild nicht so gut für die Schärfe, und während dies bei Verschlusszeiten von etwa 1/60s und mehr kein Problem ist, wirst du die Auswirkungen bemerken, sobald du in den Bereich der Langzeitbelichtung kommst.

Meine Empfehlung? Sobald du deine Kamera auf ein Stativ montierst, solltest du sicherstellen, dass die Stabilisierungstechnik ausgeschaltet ist. In der Regel kannst du die Kamerastabilisierung im Menü deaktivieren, während die Objektivstabilisierung über einen Schalter am Objektivträger ausgeschaltet werden kann:

Hinweis: Wenn du unter instabilen Bedingungen fotografierst (z. B. bei starkem Wind), kann es sich lohnen, die Bildstabilisierung wieder einzuschalten. Es ist schwer zu sagen, ob die Stabilisierung in solchen Situationen ideal ist. Deshalb empfehle ich dir, eine Handvoll Aufnahmen zu machen, einige mit und einige ohne Stabilisierung.

Stelle sicher, dass der Spiegel der Kamera nicht im Weg ist

DSLRs sind mit Spiegeln ausgestattet, die das Licht durch den Sucher nach oben reflektieren, damit du durch das Objektiv sehen kannst. Der Hauptspiegel, der sich vor dem Kamerasensor befindet, klappt jedoch hoch, wenn du den Auslöser drückst, und dieser „Spiegelschlag“ kann interne Vibrationen verursachen, die zu – du hast es erraten! – Unschärfe.

Kamera Spiegel offen

Zum Glück gibt es ein paar einfache Möglichkeiten, um Unschärfe durch Spiegelschlag zu vermeiden. Du kannst die Spiegelvorauslösung deiner Kamera verwenden, die in der Regel bewirkt, dass der Spiegel hochklappt, wenn du den Auslöser drückst (du musst den Auslöser erneut drücken, um das Foto tatsächlich aufzunehmen).

Eine andere Möglichkeit ist, deine Kamera in den Live-View-Modus zu schalten, in dem der Spiegel automatisch hochgeklappt wird.

Bei spiegellosen Kameras gibt es diesen Spiegel – wie der Name schon sagt – nicht, so dass sie den Spiegelschlag ganz vermeiden.

Noch ein (verwandter) Tipp: Auch wenn du alle spiegelbedingten Vibrationen beseitigt hast, kann dein Kameraverschluss Vibrationen erzeugen, wenn er sich bewegt, um den Sensor zu belichten. Du kannst dies jedoch verhindern, indem du deine Kamera auf den elektronischer Verschlussmodus mit vorderem Verschlussvorhang oder den Standardmodus des elektronischen Verschlusses einstellst.

Verwende den Zwei-Sekunden-Timer oder einen Fernauslöser

Kugelbake Cuxhaven mit Fernauslöser

Drückst du manchmal den Auslöser, um ein Foto zu machen, während die Kamera auf einem Stativ steht? Wenn ja, dann ist es wahrscheinlich, dass du mit deinem Finger auf den Auslöser drückst und dadurch Unschärfe verursachst. Deshalb solltest du unbedingt den Zwei-Sekunden-Timer deiner Kamera einschalten.

Der Zwei-Sekunden-Timer gibt der Unschärfe einen Moment Zeit, sich zu beruhigen, bevor der Auslöser tatsächlich betätigt wird. Beachte, dass du nach dem Drücken des Auslösers die Hände von der Kamera nehmen musst, sonst hat der Zwei-Sekunden-Timer keine Wirkung.

Wenn du besonders vorsichtig sein willst oder nicht nach jedem Druck auf den Auslöser warten möchtest, kannst du einen Fernauslöser verwenden. Damit kannst du deine Kamera drahtlos auslösen und so sicherstellen, dass du den Auslöser nie berührst und deine Bilder gestochen scharf sind. (Bei manchen Kameras kannst du denselben Effekt auch mit deinem Smartphone erzielen. Wenn du also nicht für einen Fernauslöser bezahlen willst, empfehle ich dir, diese Option zu prüfen).

Verwende ein stabiles Stativ (und achte auf das Wetter)

Selbst wenn du alles richtig machst, kann es passieren, dass deine Fotos unscharf werden – einfach, weil dein Stativ und/oder die Bedingungen deine gute Technik sabotieren.

stabiles Stativ verwenden

Manche Stative sind einfach zu wackelig, vor allem Plastikmodelle, die du für ein paar Dollar bei Amazon oder eBay kaufen kannst. Ich empfehle dir, ein Modell aus Aluminium oder Kohlefaser zu kaufen (Aluminium ist tendenziell billiger, aber schwerer, während Kohlefaser zwar leichter, aber teurer ist). Du solltest auch darauf achten, dass das Stativ, das du kaufst, das Gewicht deiner Kamera aushält; eine kompakte spiegellose Kamera mit einem 24-mm-Objektiv ist viel leichter zu halten als eine schwere DSLR mit einem 70-200-mm-Objektiv.

Es ist wichtig, dass du auch an das Wetter und die Bedingungen denkst. Wind kann ein gutes Stativ destabilisieren (vor allem, wenn die Beine und die Mittelsäule ganz ausgefahren sind). Dasselbe gilt für rauschendes Wasser (wenn du z. B. am Strand oder in einem Fluss fotografierst). Es gibt zwar robuste, ultrastabile Stative, die extremen Bedingungen standhalten, aber die sind in der Regel unerschwinglich teuer oder unangenehm schwer.

Und manchmal ist es einfach nicht möglich, mit der Ausrüstung, die du hast, ein scharfes Foto zu machen. In diesem Fall musst du entweder etwas Unschärfe in Kauf nehmen oder wiederkommen, wenn die Bedingungen nicht so schwierig sind.

Fazit: Wie du mit einem Stativ scharfe Fotos machst

Nach diesem Artikel weißt du, wie du mit einem Stativ scharfe Fotos machen kannst, und du bist bereit, mit deiner Kamera loszuziehen und tolle Fotos zu machen!

Denke daran, den Zwei-Sekunden-Timer oder die drahtlose Fernbedienung zu benutzen, achte auf die Bedingungen, kümmere dich um kamerainterne Probleme (z. B. die Bildstabilisierung) und stelle sicher, dass du die richtige Ausrüstung hast, um die Aufnahmen zu machen.


Dirk Löbe Avatarbild

Hallo! Ich bin Dirk, begeisterter Hobby-Fotograf seit mehr als 10 Jahren. Auf meinem Blog teile ich meine Erfahrungen, Tipps und Tricks aus der Welt der Fotografie, während ich mich ständig weiterentwickle. Begleite mich auf meinem Weg zum Experten und entdecke neue Perspektiven und Techniken, die dir helfen, deine eigenen Fotografie-Skills zu verbessern. Mehr von mir: Über mich.

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