Sony Alpha 6700 vorgestellt: Das steckt in der neuen Systemkamera

Benutzerbild von Dirk LöbeVeröffentlicht von

Als direkter Nachfolger der Alpha A6600 positioniert sich Sonys Alpha 6700 erneut auf den vorderen Plätzen aktueller APS-C Kameras. Beim schnellen Hinsehen erweckt es den Anschein, dass sich von außen betrachtet erst mal nicht viel verändert hat im Vergleich zum Vorgänger. Wie schon bei den unterschiedlichen Vorgängermodellen der 6000er-Serie, setzt auch die Alpha 6700 auf das für die Serie typische flache und kompakte Design.

Trotz fast gleicher Bauweise hat sich bei genauerem Hinsehen aber auch beim Formfaktor etwas verändert, insbesondere in Sachen Handling. Im Fokus der Neuerungen steht aber ohne jeden Zweifel der neue APS-C Bildsensor, der bislang nur in der noch teureren Sony FX30 zu finden war.

Mit dabei ist dieses Mal auch eine AI-Autofokus-Funktion aus der A7R V und weitere kleine sowie große Neuerungen. Aktuell ist der Preis der neuen Sony-Kamera auch noch relativ hoch. Wer sich die Sony Alpha 6700 kaufen möchte, muss zwischen 1600 und 2200 Euro, je nach Ausstattung und Händler, einplanen.

Was genau die neue Systemkamera von ihren Vorgängern unterscheidet und welche technischen Verbesserungen sich im Inneren verbergen, erklären wir im Rahmen dieses Artikels.

Technische Daten der Sony Alpha 6700 in der Übersicht:

Sony Alpha 6700
  • 26 Megapixel APS-C (23,3 x 15,5 mm) EXMOR R CMOS-Sensor
  • BIONZ XR Bildprozessor
  • Effektive Pixelanzahl für Fotos: 26 MP
  • Effektive Pixelanzahl für Videos: 19,9 MP
  • 5-stufiger Bildstabilisator
  • 11 Bilder pro Sekunde mit AF-Tracking
  • KI-Funktion für Motiverkennung von Menschen und Tieren
  • Dreh- und schwenkbarer 3 Zoll (7,5 cm) Touchscreen mit 1,03 Millionen Bildpunkten
  • HLG, S-Cine, S-Log 3, LUT
  • Videoqualität: 4k/120p, Full-HD/240p
  • Maximale Aufnahmedauer: 137 Minuten
  • Anschlüsse: Mikrofon, HDMI, USB-C, Kopfhörer und Zubehörschuh
  • Staub- und spritzwassergeschützt.
  • Maße: 122 x 69 x 75,2 mm
  • 493 Gramm

Formfaktor, Aufbau und Bedienung

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, hat sich im Hinblick auf den Formfaktor auf den ersten Blick nicht allzu viel verändert. Schaut man genauer hin, erkennt man jedoch den nun etwas größeren Griff, der zudem eine ergonomischere Form aufweist als noch bei den Vorgängermodellen.

In der Praxis bedeutet das, dass sich die Kamera besser halten lässt, was insbesondere bei der Nutzung schwerer Objektive positiv ins Gewicht fällt. Noch interessanter ist jedoch das neue Einstellrad, mit dem man mittels Zeigefinger die Belichtung und viele weitere Funktionen der Kamera einstellen und verändern kann.

So stehen hier nun zwei individuelle Räder zur Verfügung, mit denen man jeweils die Blende und Zeit steuern kann. Von außen betrachtet wirkt dies nur wie eine kleine Neuerung, allerdings lässt sich die Sony Alpha 6700 so wesentlich einfacher bedienen.

Das im Verbund mit der leicht verbesserten Gehäuseform, zeigt damit von Sony einen klaren Schritt in die richtige Richtung.

Weiteres Highlight der Sony Alpha 6700 ist zudem das komplett neu gestaltete Touchdisplay, welches sich nun anders als beim Vorgänger, seitlich ausklappen lässt. Auch am Format des Touchdisplays hat sich etwas verändert, da nun anstatt auf ein 16:9-, auf ein 3:2 Format gesetzt wird.

Zwar hat sich die Auflösung des Touchdisplays verbessert, allerdings nur von 0,92 auf 1,03 Mio. Pixel. Obwohl damit das Display der neuen Sony Alpha 6700 verbessert wurde, greift auch bei dem neuen Flaggschiff immer noch derselbe Kritikpunkt wie bei dem Vorgängermodell: Das Display lässt sich bei hellen Lichtverhältnissen nicht wirklich gut ablesen.

Allerdings verfügt die Kamera über einen extra dafür vorgesehene Display-Modus, der auf den Namen „Sonne“ hört. Damit wird die Ablesbarkeit des Displays besser, wenn auch nicht perfekt. Dank der intuitiven Touchbedienung macht das neue Display dennoch einen sehr guten Eindruck und die Bedienung fällt leicht, insbesondere dank der modernen Benutzeroberfläche und der selbsterklärenden Menüstruktur.

So lässt sich mittels Toucheingabe fast jede Funktion der Sony Alpha 6700 ansteuern. Dazu gehört allen voran das Auslösen von Foto- und Videoaufnahmen, jedoch auch Anpassungen an der Autofokus-Motiverkennung. Auch die Bildwiederholrate, kurz FPS, lässt sich mittels Toucheingabe zwischen 60 und 120 FPS umswitchen.

Möchte man von dem Foto- in den Video-Modus wechseln oder die Zeitlupenfunktion aktiveren, muss dafür auf der Rückseite ein separater Umschalter bedient werden.

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Neuer Bildsensor und leistungsstarker BIONZ-XR-Bildprozessor

Kommen wir nun zum Eingemachten – dem neuen 26 Megapixel Bildsensor der Sony Alpha 6700. Verglichen mit dem Vorgänger gibt es also nun 2 Megapixel mehr. Viel wichtiger als die zwei zusätzlichen Megapixel ist jedoch der in der Kamera verbaute Bildprozessor. Dabei handelt es sich um das Modell BIONZ-XR. Verglichen mit den Vorgängermodellen aus Sonys 6000er-Reihe, verfügt der neue Bildprozessor über deutlich mehr Rechenleistung und greift zudem auf künstliche Intelligenz zurück.

Dafür hat Sony eine AI-Einheit in dem Kamerasystem integriert, die unter anderem bei der Objekterkennung mithilft. So können mittels AI nun automatisch Menschen, Tiere und andere Objekte von der Kamera erkannt werden. Auf welche Objekte man die Kamera ausrichten möchte, lässt sich im Menü einstellen.

Im Test zeigte sich, dass die AI-Funktion bei Lebewesen auch die Augen korrekt erkennt. Eine weitere Verbesserung gab es zudem bei der Empfindlichkeit des AFs. Insofern ein Objektiv mit mindestens Blende f/2 genutzt wird, greift die Sony Alpha 6700 nun auf -3 EV zurück, anstatt auf -2 wie noch bei dem Vorgängermodell.

Wirft man einen Blick auf die Bildstabilisierung der Sony Alpha 6700, können nun fünf Blendenstufen kompensiert werden. Zu den weiteren nennenswerten Neuerungen der Kamera zählen Focus-Bracketing, Support für das HEIF-Format, eine Zeitrafferfunktion und eine Streaming-Funktion, die ihrerseits über eine UVC/UVA-Unterstützung verfügt.

Falls man bei der Sony Alpha 6700 die Hoffnung auf einen nun endlich integrierten RAW-Konverter hatte, wird man enttäuscht sein. Wie auch bei allen anderen Sony-Kameras bietet auch die Alpha 6700 diese Funktion nicht an.

Videoqualität und Aufnahme-Features

In Sachen Videoqualität unterstützt die Kamera maximal 4k bei 60 Bildern pro Sekunde. Um einen höheren Grad an Schärfe und Details zu generieren, setzt die Kamera auf 6k Oversampling, was jedoch zu einem minimalen Crop führt. Für besonders naturgetreue Hauttöne setzt die Sony Alpha 6700 auf S-Cinetone-Look, sowie auf 10 Bit Farbtiefe, 4:2:2-Farbunterabtastung und logarithmisches Gamma (S-Log 3).

Besonders gut schneidet in aktuellen Tests immer wieder der Zeitlupenmodus ab. So verfügt die Kamera über eine 5fach-Verlangsamung bei 4k-Aufnahmen und eine 10fach-Verlangsamung bei FULL-HD-Aufnahmen. Letzteres bietet liefert dann maximal 240 Bilder pro Sekunde.

In der Vergangenheit fast ausschließlich nur Vlogger-Kameras vorbehalten, nun jedoch auch in der Sony Alpha 6700 integriert ist das sogenannte Auto-Framing. Durch die Funktion ändert die Kamera digital den Bildausschnitt, um einem bestimmten Motiv zu folgen, häufig dem eigenen Gesicht.

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Geschwindigkeit

Mit mechanischem Verschluss schießt die Sony Alpha 6700 11 Bilder pro Sekunde. Aktiviert man den elektronischen Verschluss, wird die Verschlusszeit zusätzlich von 1/4000 s auf 1/8000s verkürzt. Der Serienbildmodus wird dadurch jedoch nicht beschleunigt.

In Sachen JPEGs hat sich in aktuellen Tests kein Längenlimit herausgestellt. Hinsichtlich dem Modus Raw-komprimiert konnten bei Tests insgesamt 84 Bilder in Folge gemacht werden, bevor die Kamera anschließend etwas langsamer wurde. 39 Bilder in Folge waren es bei verlustfrei komprimierten Raws.

Anschlüsse

In Sachen Konnektivität, verfügt die Sony Alpha 6700 praktisch über alle Anschlüsse, die man sich aktuell nur wünschen kann. Dazu gehören ein SD-Karten-Slot, ein 3,5-mm-Klingen-Ausgang, ein HDMI-Ausgang sowie ein 3,5 mm-Klingen-Eingang für Mikrofone.

Über einen USB-C-Port verfügt die Kamera ebenfalls, worüber sich auch der Akku der Alpha 6700 laden lässt. Allerdings hat Sony hier offenbar ein paar Cent sparen wollen, denn ein entsprechendes Kabel liegt der Kamera nicht bei. Kritikpunkt: Ein zweiter SD-Karten-Slot ist nicht vorhanden.

Fazit

Alles in allem ist die Sony Alpha 6700 ein würdiger Nachfolger ihres Vorgängermodells. Verbesserungen, wie zum Beispiel die nun bessere Ergonomie, die intuitive Steuerung der Belichtung mittels Rädchen und das nun seitlich ausklappbare Touchdisplay, lassen die neue Kamera bei der Handhabung in jedem Fall punkten.

Zahlreiche neue Features, wie unter anderem die KI-gesteuerte Motiverkennung, machen die Kamera auch für die neusten technologischen Entwicklungen bereit. Dank des neuen Bildsensors mit 26 Megapixeln und dem verbesserten Bildprozessor hat die Alpha 6700 in Sachen Bildqualität zwar nachgelegt, allerdings keine allzu großen Sprünge im Vergleich zu dem Vorgängermodell gemacht.

Da jedoch auch das Vorgängermodell schon solide Ergebnisse bei der Bildqualität lieferte, ist man auch mit dem Nachfolgermodell sehr gut aufgestellt.

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